Drogenmissbrauch
British Airways feuert koksenden Airbus-A380-Piloten
Ein Kopilot nutzte seinen freien Abend in Johannesburg für eine ausschweifende Party und prahlte mit dem Erlebten in Textnachrichten. Jetzt ist er arbeitslos.
Kokain-Tütchen und A380 von British Airways: Pilot ist seinen Job los.
Kokain-Tütchen und A380 von British Airways: Pilot ist seinen Job los.
Es gibt unzählige Geschichten über das Fehlverhalten von meist männlichen Reisenden, die unter Drogeneinfluss Flugreisen antreten. Die Palette reicht von Passagieren, die versuchen gewaltsam Türen zu öffnen, Schlägereien starten oder ihre Mitreisenden anpöbeln. Die Folgen können teils gravierend sein. Ihren Job verlieren die meisten jedoch nicht.
Anders ist es, wenn man als Mitglied des Cockpit- oder Kabinenpersonals berauscht den Dienst antritt. Die Regeln sind in diesem Fall eindeutig: Haben Kolleginnen und Kollegen die Vermutung, dass jemand betrunken ist oder unter Drogeneinfluss steht, muss der Verdacht unverzüglich der Fluggesellschaft gemeldet werden.
Kollegin meldet Vorfall
Bestätigt sich der Verdacht, ist die Person oft ihren Job los. In England hat British Airways jetzt einen Kopiloten wegen Drogenmissbrauch gefeuert. Der Erste Offizier schickte einer Kollegin explizite Textnachrichten, in denen er mit den Ausschweifungen seiner letzten Nacht prahlte.
Die British-Airways-Crew sollte am nächsten Tag, dem 27. August, einen Airbus A380 als Flug BA56 von Johannesburg nach London fliegen. An seinem freien Abend sei er ein «sehr ungezogener Junge gewesen», so der Kopilot in den Textnachrichten. Er habe sich einer Gruppe Feiernder angeschlossen und gegen Ende der Nacht habe er Kokain von den Brüsten einer Frau gezogen.
100.000 Pfund Schaden
Die Kollegin informierte British Airways. Die Fluggesellschaft musste den Flug absagen, was British Airways laut Schätzungen rund 100.000 Pfund (rund 115.000 Euro) gekostet haben könnte. Der Kopilot flog als Passagier mit nach London. Der Drogentest fiel positiv aus.
Gegenüber Sky News teilte British Airways mit: «Sicherheit hat für uns immer oberste Priorität. Die Angelegenheit wurde an die CAA (Civil Aviation Authority) weitergeleitet und diese Person arbeitet nicht mehr für uns». Der nun arbeitslose Kopilot betreibt mit seiner Frau eine ein Whirlpool-Retreat im südenglischen Devon. Dafür hat er nun mehr Zeit.