Letzte Aktualisierung: um 8:19 Uhr

Sharm El-Sheik

Britischer Jet musste Rakete ausweichen

In Sharm El-Sheik kam es im August zu einem heiklen Zwischenfall. Ein Flugzeug von Thomson Airways musste bei der Landung einer Rakete ausweichen. Die Behörden gaben der ägyptischen Armee die Schuld.

Es passierte im August. Eine in London Stansted gestartete Boeing 737 der Tui-Tochter Thomson Airways mit 189 Passagieren an Bord war gerade auf dem Landeanflug auf Sharm El-Sheik. Da entdeckte der Pilot eine Rakete auf seiner Flugbahn, wie die Zeitung The Guardian schreibt. Das Geschoss befand sich rund 300 Meter vom Flugzeug entfernt. Die Besatzung änderte den Kurs und landete danach sicher im ägyptischen Badeort.

Das britische Transportministerium bestätigte den Zwischenfall. Man habe ihn eingehend analysiert, sei aber am Ende zum Schluss gekommen, dass die Rakete nicht von Terroristen abgeschossen worden sei, sondern von der ägyptischen Armee. Damals hätten Manöver stattgefunden. «Es gab keinen Grund zur Besorgnis. Wir entschieden, es sei weiterhin sicher nach Sharm El-Sheik zu fliegen», so ein Sprecher zum Guardian.

Schweizer fliegen weiter

Im Lichte der neuesten Ereignisse bekommt der Vorfall eine etwas neue Bedeutung. Großbritannien stoppte nach dem Absturz des Airbus A321 von Metrojet/Kogalymavia alle Flüge nach Sharm El-Sheik. Derzeit werden nur noch gestrandete britische Touristen ausgeflogen. Auch Russland verhängte am Freitag ein komplettes Flugverbot über Ägypten, nachdem immer klarer wurde, dass das Unglück wohl einen terroristischen Hintergrund hat.

Auch diverse Fluggesellschaften fliegen von sich aus nicht mehr nach Sharm El-Sheik, so unter anderen Eurowings, Jetairfly und Turkish Airlines. Die Schweizer Edelweiss Air flog am Freitag noch in den Badeort. Der Flug war zu zwei Dritteln besetzt. Bei der Air-Berlin-Tochter Niki hat man sich noch nicht entschieden, ob der für heute Abend geplante Flug stattfindet.