Letzte Aktualisierung: um 15:07 Uhr

Neue Sanktionen

Britische Regierung verhindert Slot-Verkauf von Aeroflot und Co.

Aeroflot, Rossiya und Ural Airlines dürfen nicht mehr nach London fliegen, besitzen dort aber noch wertvolle Slots. Die britische Regierung hat nun Maßnahmen ergriffen, um einen Verkauf zu verhindern.

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Slots sind wertvoll. Wie wertvoll genau, weiß man allerdings meist nicht. Denn die Zeitnischen für Starts und Landungen sind in den meisten europäischen Ländern nicht frei handelbar. Anders ist das im Vereinigten Königreich. Auf der britischen Insel werden Slots regelmäßig verkauft und gekauft.

Und die Preise sind horrend. So kaufte beispielsweise Wizz Air vergangenen Dezember 15 Slot-Paare in London-Gatwick von Norwegian. Dafür zahlte die Biligairline schätzungsweise zwischen 32 und 43 Millionen Euro. Im Frühjahr 2020 verkaufte Air New Zealand ihr Slot-Paar in London-Heathrow für 25 Millionen, weil sie die Flüge in die britische Hauptstadt einstellte. Und Kenya Airways kassierte 2016 sogar 73 Millionen für ein Slot-Paar in den attraktiven Morgenstunden.

«Barbarischer Angriff auf die Ukraine»

Und deshalb sitzen auch russische Fluggesellschaften auf einem kleinen Schatz. Aeroflot, Rossiya und Ural Airlines dürfen wegen der westlichen Sanktionen zwar nicht mehr nach London fliegen. Doch sie besitzen immer noch Slots an den Londoner Flughäfen Gatwick und Heathrow. Diese haben einen Wert von rund 58 Millionen Euro, wie die britische Regierung schätzt.


Airbus A321 von Ural Airlines. Bild: aeroTELEGRAPH

Damit die drei russischen Airlines ihre britischen Slots nicht versilbern können, handelte nun die britische Regierung am Donnerstag (19. Mai). Im Rahmen einer neuen Sanktionsrunde legte sie auch ein Verkaufsverbot für die Zeitnischen fest. Auch andere Aktiva im Vereinigten Königreich dürfen Aeroflot, Rossiya und Ural Airlines nicht mehr veräußern.

«Barbarischer Angriff auf die Ukraine»

«Solange Putin seinen barbarischen Angriff auf die Ukraine fortsetzt, werden wir weiterhin die russische Wirtschaft ins Visier nehmen», begründete Außenministerin Liz Truss. «Heute sorgen wir dafür, dass die russischen Airlines ihre lukrativen Slots an unseren Flughäfen nicht mehr verkaufen können.»