No-Deal-Brexit
Britische Regierung malt den Brexit-Teufel an die Wand
In neuen Dokumenten beschreibt die britische Regierung die Folgen für die Luftfahrt, sollte es zu einem harten Brexit kommen. Die Unterlagen sollen Airlines helfen, sich vorzubereiten.
Airbus A319 von British Airways: Was passiert nach dem 29. März 2019?
Airbus A319 von British Airways: Was passiert nach dem 29. März 2019?
Deal or No Deal? Diese Frage stellt sich derzeit im Rahmen des nahenden Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU. Gibt es bis zum 29. März 2019 einen Vertrag zwischen der Union und der Insel oder kommt es zum harten Brexit? Und das betrifft auch die Luftfahrt. Denn in EU ist der Himmel offen. Das heißt: Fluggesellschaften aus Mitgliedsstaaten können frei zwischen allen Ländern hin und her fliegen.
Was ein harter Brexit für diese Freiheit bedeuten könnte, war bisher nicht abschließend geklärt. Nun aber hat die Regierung des Vereinigten Königreichs die möglichen Folgen eines harten Brexit für Unternehmen des Landes aufgezeichnet. Sie widmet sich dabei auch der Luftfahrt. Im schlimmsten Fall, so heißt es in dem am Montag (24. September) veröffentlichten Papier, könnten im Vereinigten Königreich angemeldete Fluggesellschaften keine Flüge in die EU mehr durchführen, ohne vorher eine entsprechende Erlaubnis einzuholen.
Airlines haben Vorkehrungen getroffen
Man könne sich aber «vorstellen», EU-Airlines zu erlauben, auf die Insel zu fliegen – und würde «im Gegenzug» erwarten, dass die EU dasselbe tue, heißt es aus London. «Es wäre weder im Interesse des Vereinigten Königreichs noch der EU, das Angebot der Destinationen einzuschränken, aber sollten entsprechende Erlaubnisse nicht ausgesprochen werden, könnte das zu Störungen in der Luftfahrt führen», heißt es weiter.
Fluggesellschaften haben dennoch bereits Vorkehrungen für den Schlimmstfall getroffen. So hat etwa Easyjet die Tochter Easyjet Europe mit Sitz in Wien gegründet. Dort registrierte Flugzeuge genießen auch bei einem harten Brexit EU-Rechte. Am pessimistischsten sah die Sache bisher Ryanair. Geschäftsführer Michael O’Leary warnte wiederholt vor einem Flugstopp, sollte es keine Übereinkunft geben. Seine irische Fluggesellschaft hängt zu einem großen Teil von Flügen ab dem Vereinigten Königreich in andere EU-Länder ab.
Airline-Verband optimistisch
Entspannter gab sich schon seit Beginn Willie Walsh, Chef der British-Airways-Mutter IAG. Er ist optimistisch, dass es zu einem neuen Abkommen für die Luftfahrt kommen wird. Das sieht man auch beim Verband Airlines UK so, der 13 Fluggesellschaften aus dem Land vertritt. Wie Präsident Tim Alderslade dem Nachrichtensender BBC sagt, habe die EU Zugeständnisse gemacht, ein grundsätzliches Abkommen so oder so zu treffen, damit Flugzeuge weiter fliegen und die Sicherheit garantiert ist.