Betrieb eingestellt
Brexit treibt Regionalairline Fly BMI in die Pleite
Eine weitere europäische Fluggesellschaft gibt auf: Fly BMI stellt den Betrieb ein. Das trifft auch Angestellte und Flughäfen in Deutschland.
Embraer ERJ145 von Fly BMI: Die Flieger bleiben am Boden.
Embraer ERJ145 von Fly BMI: Die Flieger bleiben am Boden.
Man mache diese Ankündigung «schweren Herzens», sagte ein Sprecher der britischen Regionalairline am Samstagabend (16. Februar). Fly BMI habe den Betrieb per sofort eingestellt. Zugleich werde das Unternehmen Insolvenz anmelden, erklärte er weiter.
Es sind vor allem zwei Problembereiche, die Fly BMI zusetzen. Zum einen war es die Erhöhung des Kerosinpreises im vergangenen Jahr, welche zu einem starken Anstieg der Kosten führte. Zum anderen sind es aber auch die Unsicherheit rund um den Brexit und in der Folge Zweifel daran, ob Fly BMI auch künftig frei in Europa fliegen könne, die dazu geführt haben, dass Fly BMI keine neuen Wet-Lease-Aufträge mehr bekommen hat, wie die Fluglinie erklärt.
Sehr aktiv in Deutschland
Die Aktionäre hätten in den vergangenen sechs Jahren über 40 Millionen Pfund (umgerechnet 46 Millionen Euro) in die Fluggesellschaft investiert. Jetzt könnten sie keine weiteren Mittel mehr einschießen, so der Sprecher von Fly BMI. «Die Herausforderungen, insbesondere die als Folge des Brexit, haben sich als unüberwindbar herausgestellt.»
Fly BMI – bis 2012 eine Tochter von Lufthansa – besaß zuletzt eine Flotte von 17 Flugzeugen und beschäftigte 376 Mitarbeiter in Großbritannien, Belgien, Deutschland und Schweden. Im Flugplan der Regionalairline standen 25 Ziele. In Deutschland steuerte sie Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Rostock und Saarbrücken an.