Letzte Aktualisierung: um 16:50 Uhr

Branche fordert mehr Tempo bei Investitionen in elektro-basierte nachhaltige Flugkraftstoffe

Der europäische Luftfahrtsektor habe weniger als zwei Jahre Zeit, um erste E-SAF-Produktionsanlagen – E-SAF sind elektro-basierte nachhaltige Flugkraftstoffe – zur Investitionsentscheidung zu bringen. Andernfalls drohe die Nichteinhaltung gesetzlicher Vorgaben, so ein Bericht von Project Sky Power. Bis 2030 wird ein Investitionsbedarf von 15 bis 25 Milliarden Euro erwartet, plus 3 bis 5 Milliarden Euro jährlich, um die SAF-Vorgaben zu erreichen und die Kostenlücke zu fossilem Flugtreibstoff zu schließen.

E-SAF könne den Großteil der SAF-Menge bis 2050 decken, da es im Vergleich zu fossilem Treibstoff bis zu 90 Prozent weniger Treibhausgasemissionen verursacht und langfristig weniger Einschränkungen durch Rohstoffe hat. Derzeit hat jedoch noch kein europäisches E-SAF-Projekt die finale Investitionsentscheidung erreicht, so Project Sky Power. Es steht unter Führung von 13 Chefs und unterstützt von über 50 Unternehmen, hat zum Ziel, die erste E-SAF-Produktionsanlage bis Ende 2025 zur Investitionsentscheidung zu bringen. Dabei werden unter anderem Subventionen gefordert, um die Kostenlücke zu fossilem Treibstoff zu überbrücken.

Ein neuer Bericht zeigt, dass Europa hier eine Technologieführerschaft übernehmen könnte, was bis 2050 Marktchancen im Wert von über 80 Milliarden Euro eröffnet und zahlreiche Arbeitsplätze sichert. Project Sky Power hat einen 10-Punkte-Plan erstellt, der Maßnahmen zur öffentlichen Finanzierung, Nachfrageförderung und Risikominderung von E-SAF-Projekten umfasst.

Die Chefin von KLM, Marjan Rintel, betonte, dass die Zusammenarbeit im e-SAF-Bereich entscheidend sei, um die Klimabelastung der Luftfahrt zu verringern und gleichzeitig wirtschaftliche und soziale Vorteile zu bieten. Amy Hebert von Arcadia Efuels ergänzte, dass die Umsetzung des Plans die Grundlage für kommerzielle E-SAF-Anlagen bis 2030 schaffen könnte.