Flughafen Caracas
Boot rettet Iberia-Crew aus verzwickter Lage
Eine eingestürzte Brücke hat in Venezuela eine Iberia-Crew von der Fahrt zum Flughafen abgehalten. Abhilfe schuf schließlich ein Boot. Mancher im Krisenstaat sieht die Aktion als Sinnbild.
Tripulación de Iberia tuvo que salir en barco para poder llegar al vuelo en Maiquetía, por colapso del puente Guanape #vergüenza #LaGuaira pic.twitter.com/QrD7bTKJPc
— Maria Alesia Sosa (@MariaAlesiaSosa) 25. Januar 2017
Tripulación de Iberia tuvo que salir en barco para poder llegar al vuelo en Maiquetía, por colapso del puente Guanape #vergüenza #LaGuaira pic.twitter.com/QrD7bTKJPc
— Maria Alesia Sosa (@MariaAlesiaSosa) 25. Januar 2017
Lediglich 14,6 Kilometer ist das Hotel Olé Caribe vom Aeropuerto Internacional de Maiquetía Simón Bolívar entfernt. Mit dem Auto dauert die Fahrt zum Flughafen der venezolanischen Hauptstadt Caracas rund 25 Minuten. Doch was, wenn kein Auto durchkommt?
Diese Frage musste sich eine Iberia-Besatzung vergangene Woche stellen. Denn auf dem Weg von ihrem Hotel zum Flughafen war eine Brücke eingestürzt. Die letzte Rettung: ein Transport per Boot. Ein Video, das eine Journalistin bei Twitter postete, zeigt, wie die Iberia-Angestellten an Bord gehen.
Menschen helfen Crew
Die Menschen der Gegend hätten alles getan, um die Crew zum Flughafen zu bringen, schrieb die Journalistin später in einem Artikel. Schließlich habe jemand die Besatzung im Boot gefahren, um den Mitarbeitern der spanischen Fluglinie einen Gefallen zu tun. So erreichte die Besatzung den Flughafen und hob nur mit fast drei Stunden Verspätung Richtung Madrid ab.
Das Bild der Piloten und Stewardessen, die das Boot besteigen, erinnere die Venezolaner daran, wie kompliziert das Leben in ihrem Land geworden sei, schreibt die Journalistin. Man sei immer mehr von der modernen Welt abgeschnitten.
Jaime, en Venezuela ya no hay puentes – https://t.co/cL8S52FuEW por @MariaAlesiaSosa
— Runrunes (@RunRunesWeb) 27. Januar 2017
Lebensmittel knapp
Venezuela steckt nach dem Ölpreisverfall in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Die Inflation lag im vergangenen Jahr nach Angaben des Internationalen Währungsfonds bei 475 Prozent und könnte dieses Jahr auf über 1600 Prozent steigen. Nahrungsmittel und Medikamente sind knapp, es kam schon mehrfach zu Plünderungen.
Viele Airlines fliegen das Land nicht mehr an. Auf der einen Seite, weil sie wegen strikter Devisenkontrollen Probleme haben, ihre Einnahmen in Dollar einzutauschen. Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile auch Sicherheitsbedenken. Lufthansa strich ihre Verbindung von Frankfurt nach Caracas etwa im Juni 2016. American Airlines hat die Flüge zwischen Miami und Caracas mittlerweile so gelegt, dass die Crews direkt zurückfliegen und nicht in Venezuela übernachten müssen.