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Challenger 350

Bombardier schlägt Embraer

Nach vier Jahren in Folge löst die Challenger 350 von Bombardier die Phenom 300 von Embraer als meistverkauften Businessjet ab. Insgesamt kämpft die Branche aber immer noch mit Problemen.

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Seltene Erfolgsmeldung für den finanziell angeschlagenen kanadischen Flugzeughersteller Bombardier: Kein Businessjet wurde 2017 so oft ausgeliefert wie die Challenger 350. Die Kanadier stießen damit Embraer und die Phenom 300 vom Thron, die sich zuvor vier Jahre in Folge am besten verkauft hatte.

Insgesamt 56 Flieger des Typs Challenger 350 konnten im letzten Jahr übergeben werden. Das sind zwei mehr als Embraer mit der Phenom 300 und Textron Aviation mit der Cessna Citation Latitude, die auf jeweils 54 ausgelieferte Flugzeuge kamen. Das zeigen die neuesten Zahlen der Herstellervereinigung General Aviation Manufacturers Association GAMA.

Mittlere Leistung und mittlerer Preis

Die Challenger 350 ist eine leicht verbesserte Version der Challenger 300 und in ihrer heutigen Form seit 2014 im Verkauf. Als sogenannter super-midsize Businessjet bietet das Flugzeug Platz für bis zu zehn Passagiere. Ebenfalls ziemlich im Mittelfeld unter den Geschäftsreiseflugzeugen sind die Reichweite von 5900 Kilometern und die Reisegeschwindigkeit von 850 Kilometern pro Stunde. Der Listenpreis liegt bei rund 26 Millionen Dollar.

Ein Grund für den Erfolg der Challenger 350 ist die großzügige und luxuriöse Kabine. Die standardmäßigen Sitze lassen sich vollständig zu Betten umklappen und ermöglichen so eine horizontale Schlafposition. Optional kann anstelle von zwei Sitzen ein dreiplätziges Sofa eingebaut werden.

Weit von Rekordjahr entfernt

Trotz einiger Lichtblicke: Insgesamt war 2017 für die Businessfliegerei erneut ein schwieriges Jahr. Die Industrie hat sich immer noch nicht von der globalen Finanzkrise erholt. Die Zahl der verkauften Flugzeuge stieg laut GAMA leicht von 667 im Jahr 2016 auf 676 im Jahr 2017. Zum Vergleich: 2008, im bisher stärksten Jahr für die Branche, wurden 1317 Flugzeuge ausgeliefert.

Einen weiteren Rückgang gab es bei den weltweiten Umätzen der Businessjet-Hersteller. Diese sanken von 18,7 Milliarden Dollar auf 18 Milliarden Dollar, was laut GAMA vor allem mit dem Trend zu kleineren Flugzeugen zu tun hat. Während die Verkäufe kleiner Geschäftsreiseflieger wie des Honda Jets zunahmen, wurde der Markt für mittlere und große Jets kleiner.

Beliebtes Flugzeug

Die Challenger 350 ist eine erstaunliche Ausnahme von diesem Trend, was vor allem mit der Beliebtheit des Flugzeugs bei Vermietern und Chartergesellschaften wie Netjets oder Flexjet zu tun haben dürfte.