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Delta setzt auf die Boeing B717

Southwest verkaufte die alten Jets an Delta Airlines. Diese setzt die Flugzeuge bald wieder ein - und erhofft sich davon Vorteile.

Effizienz, neue Werkstoffe, Umweltfreundlichkeit. Damit wollen die Flugzeughersteller bei den Airlines punkten. Die Fluggesellschaften stehen wegen des teuren Treibstoffes und sparsamer Passagiere vor der Herausforderung, die Kosten so tief wie möglich zu halten. Moderne und sparsame Jets wie die B787 oder der Airbus A350 stehen daher hoch im Kurs. Nicht so bei Delta Air Lines. Die amerikanische Fluggesellschaft setzt wieder auf einen Klassiker. Die Boeing B717 fliegt ab dem 19. September neu im Dienste von Delta.

Die erste Route wird die von Atlanta nach Newark sein. Doch das ist erst der Anfang. Insgesamt 80 B717 pachtet Delta von Konkurrentin Southwest. In einem Drei-Monats-Rhythmus stoßen diese nun zur Delta Flotte. 16 kommen im Jahr 2013, 32 2014 und 32 im Jahr 2015. Delta erhofft sich von den Jets trotz des fortgeschrittenen Alters einen wirtschaftlichen Vorteil. Denn sie sollen kleinere Regionalflieger ersetzen, die weniger Plätze aufweisen und dennoch viel verbrauchen. Durch die zusätzlichen verfügbaren Plätze hätten die Reisenden nun mehr Möglichkeiten, sich für die Business- oder die Economy-Comfort-Class zu entscheiden.

Von Southwest verstoßen

Southwest hatte die B717 eigentlich in die eigene Flotte integrieren wollen. Die Fluggesellschaft kaufte 2010 die Konkurrentin Air Tran. Die Fluglinie aus Florida hatte in ihrer Flotte neben 52 Boeing B737 auch noch 88 Flieger vom Typ B717. Ursprünglich wollte Southwest die Jets umlackieren. Doch schließlich entschied man sich aus Effizienzgründen dagegen. Southwest fliegt bisher mit einer Einheitsflotte aus Boeing B737.

Die B717 war kein wirkliches Erfolgsmodell für Boeing. Lediglich 156 Stück wurden je gebaut. Eigentlich waren es aber mehr. Denn die B717 hat eine lange Tradition. Ihren Ursprung hat sie in der DC-9, welche McDonnell Douglas in den Sechzigerjahren entwickelt hatte.

Lange Geschichte

Aus dem Klassiker entstand später die MD-80 und danach die MD-90 und am Ende die MD-95. Als Boeing den Konkurrenten McDonnell 1997 übernahm, erbte der Konzern aus Seattle das Modell. Zur Überraschung vieler Experten wurde es weitergeführt – unter neuem Namen. Heute haben neben Delta noch Hawaiian, Turkmenistan Airlines, Blue1 (Finnland), Volotea und Cobham (Australien) B717 im Einsatz. Insgesamt fliegen noch rund 130 Stück durch die Lüfte.