Einsatz bei Airlines
Boeing sucht 160 Max-Piloten für den Außendienst
Fluggesellschaften sollen ihre Boeing 737 Max möglichst reibungslos wieder in Betreib nehmen. Um das sicherzustellen, stellt der Flugzeugbauer nun im großen Stil Piloten an.
Boeing 737 Max von Scat Airlines aus Kasachstan: Einer der weniger bekannten Betreiber.
Boeing 737 Max von Scat Airlines aus Kasachstan: Einer der weniger bekannten Betreiber.
Nichts soll schiefgehen bei der Rückkehr der Boeing 737 Max in den Betrieb. Um das zu garantieren, sucht der Flugzeugbauer laut der Nachrichtenagentur Reuters jetzt 160 Piloten. Sie sollen die Betreiber weltweit beim 737-Max-Comeback unterstützen.
Boeing hat mit der Rekrutierung die britische Firma CCL Aviation beauftragt, die auf Luftfahrtpersonal spezialisiert ist. Das geht aus einem entsprechenden Dokument vor, das der Agentur vorliegt, sowie aus Informationen von Insidern. Wer sich erfolgreich bewerben will, muss eine Musterberechtigung für die 737 oder ein anderes Modell von Boeing haben. Weiterhin muss er oder sie mindestens 1000 Stunden Erfahrung als Fluglehrer mitbringen und «keine Zwischenfälle, Unfälle, Verluste oder Verstöße».
Jahresgehalt von bis zu 200.000 Dollar
Die Piloten sollen jeweils 35 Tage bei einem 737-Max-Betreiber im Einsatz sein und dort als Ausbilder, Beobachter im Cockpit und Berater tätig sein. Dafür winke ein Jahresgehalt von bis zu 200.000 Dollar oder umgerechnet rund 163.000 Euro, heißt es.
Der Flugzeugbauer trifft laut dem Bericht auch weitere Vorbereitungen für eine reibungslose Rückkehr der Max in den Betrieb. So soll in einer Zentrale in Seal Beach, Kalifornien, rund um die Uhr die weltweite 737-Max-Flotte in Echtzeit überwacht werden. Weiterhin werden zusätzlich zu den gesuchten Piloten mehr als 150 weitere Boeing-Mitarbeitende vor Ort bei Betreibern im Einsatz sein, aufgeteilt in fünf Weltregionen.
Leitfaden, um Fragen der Passagiere zu beantworten
Es war vorher schon bekannt geworden, dass Boeing Betreiber personell unterstützen will, die bereits 737 Max in der Flotte und nun lange geparkt haben. 100 bis 150 Stunden Vorbereitung sind pro Flieger für den Neustart nötig, etwa um Flüssigkeiten zu wechseln, Triebwerke zu überprüfen, das Softwareupdate für die Flugsteuerung aufzuspielen und zu testen.
Boeing hat sich nun außerdem mit etlichen Fluggesellschaften beraten, um Dokumente zu erstellen, auf deren Grundlage die Betreiber ihre Passagiere über die Boeing 737 Max und Sicherheitsfragen zu dem Modell informieren können. Dazu soll auch ein Leitfaden gehören, der Kabinencrews hilft, Fragen der Reisenden zu beantworten.