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Pentagon prüft den Fall

Personal ohne Sicherheitsfreigabe arbeitete für Boeing an der Air Force One

Für 250 Mitarbeitende, die an den US-Präsidentenjets arbeiten, waren offenbar die Sicherheitsfreigaben abgelaufen. Teils seit Jahren. Jetzt prüft die US-Regierung, wie es dazu kommen konnte.

Die Air Force One und Boeing – das ist aktuell keine wirklich unbelastete Beziehung. Der Flugzeugbauer musste auf dem Programm der neuen US-Präsidentenjets bereits hohe Abschreibungen vornehmen. Auch kommt es zu Verzögerungen bei den Arbeiten und zu höheren Kosten als geplant. Jetzt hat der Flugzeugbauer weiteren Ärger am Hals.

Personal, das an den beiden umgebauten Boeing 747-8 mit den Bezeichnungen VC-25A and VC-25B arbeitet, sowie Mitarbeitende, die die aktuelle Flotte der Regierung betreuen, brauchen nicht nur eine Top-Secret-Sicherheitseinstufung, sondern die «Yankee White»-Freigabe. Diese wird nach einer noch strengeren Überprüfung erteilt.

Rund 250 Mitarbeitende ohne Freigabe

Doch diese Freigabe war bei rund 250 Mitarbeitenden des Flugzeugbauers unbemerkt abgelaufen – und sie hatten weiter in dem Bereich gearbeitet, wie zuerst das Wall Street Journal berichtete. Am 14. März entdeckte Boeing, dass die «Yankee White»-Bescheinigungen abgelaufen waren, wie die Air Force und Boeing inzwischen bestätigt haben.

«Als Boeing dieses administrative Problem entdeckte, haben wir die Luftwaffe schnell informiert und in Abstimmung mit der Luftwaffe den Zugang zu den VC-25A- und VC-25B-Bereichen für die betroffenen Boeing-Mitarbeiter vorübergehend ausgesetzt», so ein Boeing-Sprecher laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Die meisten wieder zugelassen

Am 19. März sei «die überwiegende Mehrheit der Mitarbeitenden» mit abgelaufenen Yankee-White-Zulassungen wieder für die Arbeit in den gesicherten Bereichen zugelassen, in denen die Flugzeuge der Air Force One gebaut und gewartet werden, teilt inzwischen die Air Force mit.

Jetzt untersucht das US-Verteidigungsministerium den Fall, denn: Die Lizenzen waren nicht ein paar Tage lang abgelaufen, sondern teils mehrere Monate oder sogar Jahre, so das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider. In mindestens einem Fall seien es sieben Jahre gewesen.

«Lapsus bei der Personalverfolgung»

Man prüfe, wie es dazu kommen konnte, und wie lange das Problem in den einzelnen Fällen bestand, so ein Pentagon-Mitarbeiter laut dem Wall Street Journal. Eine Sprecherin der Air Force erklärt, dass die Militärbehörde und der Flugzeughersteller untersuchen, was zum «Lapsus bei der Personalverfolgung» führte.

Auch prüfe man, warum Boeing die für den Zugang erforderlichen Berechtigungsnachweise nicht zur Erneuerung eingereicht hat. Die Top-Secret-Freigaben waren bei den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch aktuell.