Letzte Aktualisierung: um 20:35 Uhr

Werke in Region Seattle

Boeing legt Produktion für zwei Wochen still

Ein Angestellter von Boeing ist an Covid-19 gestorben. Nun stoppt der Flugzeugbauer die Produktion von 747, 767, 777, 777X und 787 in der Region Seattle.

Es rumort schon länger bei Boeing. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flugzeugbauers fühlten sich in den letzten Wochen zunehmend unwohl, seit auch Kollegen von ihnen an Covid-19 erkrankten. Inzwischen sind 29 Infektionen innerhalb der Belegschaft bestätigt. 24 davon betreffen Angestellte im Bundesstaat Washington.

Auch einen Toten hat Boeing zu beklagen. Ein 58-Jähriger, der als Inspektor der Dreamliner-Produktion im Werk Everett bei Seattle arbeitete, verstarb am Wochenende. Dies scheint beim Flugzeugbauer zu einem Umdenken geführt zu haben. Am Montag (23. März) gab er bekannt, alle Werke in der Region Seattle für zwei Wochen zu schließen.

Keine Produktion für 14 Tage

Noch heute beginnt Boeing, die Produktion zurückzufahren. Am Mittwoch soll dann alles stillstehen. «Diese Maßnahmen werden ergriffen, um das Wohlergehen der Mitarbeiter, ihrer Familien und der örtlichen Gemeinschaft zu gewährleisten, und umfassen eine geordnete Abschaltung im Einklang mit den Anforderungen der Kunden», so der Konzern.

Damit wird die Produktion von Boeing 747, 767, 777, 777X und 787 im Werk im Werk Everett für 14 Tage stillgelegt. Ebenso stehen die Fabriken in Auburn und Frederickson still, die Flugzeugteile herstellen. Die Arbeiten im Werk Renton waren wegen der 737-Max-Krise bereits im Januar gestoppt worden.

Auch 737 Max betroffen

Dennoch hat die Maßnahme auch Folgen für das gegroundete Kurz- und Mittelstrecken-Modell. Die Wartungsarbeiten an den in Moses Lake geparkten 737 Max müssten gestoppt werden, so die Zeitung Seattle Times. Das macht die schnelle Auslieferung der Jets nach Aufhebung des Flugverbots noch einmal schwieriger. Doch auch bei der 777X drohen nochmals Verspätungen.

Boeing-Konkurrent Airbus hat die Arbeiten in der Produktion in Frankreich und Spanien für vier Tage unterbrochen, um Sicherheitsmaßnahmen einzuführen. Am Montag wurde die Produktion teilweise wieder hochgefahren.