Letzte Aktualisierung: um 19:46 Uhr

Boeing kauft fünf Airbus-Flieger

Boeing hat an China Eastern 20 Langstreckenjets vom Typ 777 verkauft - und ist einen Tauschhandel eingegangen.

Es hört sich ein bisschen nach Autohandel an: Um seine eigenen Jets an den Mann zu bringen, kaufte der US-Flugzeugbauer der Fluggesellschaft China Eastern fünf alte Airbus A340 ab. Dafür verkaufte Boeing dann 20 B777 für rund sechs Milliarden Dollar an die chinesische Airline. Insgesamt 10 A340 will China Eastern insgesamt loswerden. Die anderen fünf nimmt Airbus selbst wieder zurück.

Es ist nicht das erste Mal, dass Boeing diese Strategie wählt. Es sei zwar nicht der bevorzugte Weg, aber «hin und wieder kommt das schon vor», so Karl Bruenjes, Direktor von RPK Capital Management, einer Agentur, die auf Flieger aus zweiter Hand spezialisiert ist, laut der Nachrichtenagentur Reuters. Schon in den 90er Jahren hatte Boeing A340-Flieger von Singapore aufgekauft, um das Konkurrenzprodukt – die Triple-Seven – an den Mann zu bringen.

Doch für Airbus sei das keine Option, heißt es. Es sei eine Seltenheit, dass so etwas überhaupt passiert. Und: «Wir tun so etwas nicht», sagte Airbus-Verkaufschef Jon Leahy gemäß Reuters. Und erteilt damit auch Gerüchten, dass Airbus 2008 Air Algerie angeboten hatte, die komplette Boeing-Flotte aufzukaufen, eine Absage.

A340 verliert gegen B777

Airbus produziert inzwischen keine A340 mehr – Der Jet hatte gegen die 777 seit dem rasanten Anstieg der Kerosinpreise keine Chance mehr. «Wir akzeptieren die Realität. Wir haben während beinahe zwei Jahren keinen A340 mehr verkauft», sagte auch Airbus-Finanzvorstand Hans Peter Ring am 10. November 2011 an einer Telefonkonferenz mit Analysten.

Gleichzeitig mit der Bestellung der 20 B777 legte China Eastern die Bestellung von 15 A330-Langstreckenfliegern von Airbus auf Eis. Hintergrund der Stornierung ist, dass China sich schon länger gegen die Klimaschutz-Abgabe der EU stellt. Auch Airlines müssen neu am Emissionshandel mit CO2-Verschmutzungsrechten teilnehmen. China, aber auch anderen Ländern wie Russland oder den USA ist das nicht recht. Klagen vor dem europäischen Gerichtshof gegen das Gesetz sind aber bisher gescheitert.