Dennis Muilenburg
Boeing-Chef anerkennt erstmals MCAS als Ursache
Boeing-Chef Dennis Muilenburg hat sich zum Zwischenbericht zum Unglück von Ethiopian Airlines geäußert. Dabei nennt er das MCAS-System als einen der Auslöser beider 737-Max-Unglücke.
Nach der Veröffentlichung des ersten Zwischenberichtes zum Absturz der 737 Max 8 von Lion Air vom vergangenen Oktober kritisierte Boeing die indonesischen Behörden. Zu verschiedenen Punkten brachte der Flugzeugbauer Ergänzungen und Relativierungen an. Nachdem nun der erste Zwischenbericht zum Unglück der 737 Max 8 von Ethiopian Airlines vorliegt, klingt es ganz anders. «Um sicherzustellen, dass eine unbeabsichtigte MCAS-Aktivierung nicht wieder auftritt, hat Boeing ein Software-Update für MCAS und ein damit verbundenes umfassendes Pilotenaus- und -weiterbildungsprogramm für die 737 MAX entwickelt», so der Konzern.
Boeing-Vorstandsvorsitzender Dennis Muilenburg geht in seiner persönlichen Stellungnahme noch weiter. «Es ist offensichtlich, dass bei beiden Flügen das Maneuvering Characteristics Augmentation System, bekannt als MCAS, als Reaktion auf fehlerhafte Informationen der Angriffswinkel-Sensoren aktiviert wurde», sagt er. Zugleich erklärt er, man werde Lösungen dafür finden. «Die Geschichte unserer Branche zeigt, dass die meisten Unfälle durch eine Verkettung von Ereignissen verursacht werden. Das ist auch hier der Fall, und wir wissen, dass wir bei diesen beiden Unfällen eines dieser Kettenglieder unterbrechen können. Wie uns Piloten mitgeteilt haben, kann eine fehlerhafte Aktivierung der MCAS-Funktion zu einer ohnehin schon hohen Arbeitslast beitragen. Es liegt in unserer Verantwortung, dieses Risiko zu eliminieren. Und wir wissen, wie man das macht.»