Trotz Lösung Alternative gesucht
Die Luftfahrtbehörde FAA akzeptiert Boeings Lösung für die Reparatur der Dreamliner. Dennoch suchen die Fluggesellschaften nach Ersatz.
Dreamliner von Boeing: Hat noch einige Tests vor sich.
Dreamliner von Boeing: Hat noch einige Tests vor sich.
Es ist ein vorsichtiges Okay. Die amerikanische Luftfahrtbehörde gab dem Flugzeughersteller Boeing grünes Licht für die vorgeschlagene Lösung des Batterieproblems beim Dreamliner. Ende Februar hatte der Flugzeugbauer einen Vorschlag eingereicht, wie man die Brandgefahr bei den Lithium-Ionen-Batterien des Hilfsaggregates einschränken kann. Man sei hundertprozentig sicher, dass es die richtige Herangehensweise sei, hieß es von Boeing. Die FAA scheint zwar überzeugt, aber dennoch vorsichtig. Denn wann genau die Flieger wieder im Passagier-Dienst abheben dürfen, bleibt unklar.
Boeing darf aber zumindest schon einmal die Tests in der Luft beginnen. «Das wird uns zeigen, ob die vorgeschlagenen Lösungen den gewünschten Effekt haben», so FAA-Chef Michael Huerta. Seit 16. Januar sind die B787 am Boden. Und die Fluggesellschaften rechnen offenbar nicht damit, dass die Dreamliner zum Sommerflugplan schon wieder abheben. Wie die Zeitung Seattle Times berichtet, suchen zahlreiche Airlines nach Alternativen zum sparsamen, modernen Flieger.
Höhere Nachfrage nach traditionellen Modellen
Das Leasingunternehmen CIT vermeldet laut der Zeitung eine höhere Nachfrage nach traditionellen Alternativen wie dem A330 oder der noch älteren B767. «Die Nachfrage bleibt groß und die Preise stiegen in der letzten Zeit leicht an», so das Unternehmen. Die Anfragen kämen sowohl von Airlines, die den Dreamliner bereits in der Flotte hätten, als auch von solchen, die ihn zumindest für den Sommerflugplan eingeplant hätten.
Boeing bleibt aber optimistisch, was die Auslieferungen der B787 betrifft. Auch wenn diese momentan zum Stillstand gelangt sind. Die Produktion läuft weiter und man rechnet mit 60 Auslieferungen noch dieses Jahr. Die Airlines lassen sich davon nicht einlullen. So hat etwa Norwegian Air Shuttle Pläne, zwei Airbus A340 zu leasen, da man nicht damit rechnet, dass die bestellten Dreamliner wie geplant im Juni und Juli eintreffen. Und auch bei Thomson Airways verspricht man Passagieren, die im Sommer auf einen Flug mit dem Dreamliner hofften, bereits Entschädigungen. Um den Flugplan einzusetzen, will man gemäß dem Fachportal CH-Aviation B767 von Jetairfly nutzen.
Nicht kostengünstiger
Und der Einsatz der Alternative ist nicht unbedingt kostengünstiger. Denn die B767 ist ineffizienter. So hat etwa United Airlines die Flüge zwischen Denver und Tokio, die der Dreamliner fliegen sollte, vorerst abgesagt. Eine B767, wie sie United noch in der Flotte hätte, würde sich auf der Strecke schlicht nicht rentieren.