Letzte Aktualisierung: um 22:13 Uhr

Bis im Sommer

Boeing 787 für Austrian Airlines – jetzt wird es konkret

Lufthansa bestätigte bereits, dass zur Erneuerung der Langstreckenflotte der österreichischen Tochter Boeing 787 vorgesehen sind. Bis zum Sommer wird Austrian Airlines das Geschäft unter Dach und Fach bringen.

Mit

Austrian Airlines muss sich im Hinblick auf die Erneuerung der Langstreckenflotte innerhalb der Lufthansa Group jahrelang vorgekommen sein, wie ein Arbeitnehmer, der zusieht, wie die Kolleginnen und Kollegen um ihn herum befördert werden – nur er selbst nicht. Die Fluglinie müsse erst mal profitabel sein und ihre Investitionen selbst finanzieren können, hieß es von der Konzernmutter Lufthansa immer. Erst dann könne man über neue Langstreckenmaschinen nachdenken.

Das Ziel, profitabel zu fliegen, hat Austrian Airlines im vergangenen Jahr erreicht. Erstmals seit 2019 hat die österreichische Fluggesellschaft mit einem Plus von drei Millionen Euro wieder ein positives Betriebsergebnis erwirtschaftet. Zentrale Faktoren für die positive Entwicklung waren höhere Durchschnittsticketerlöse und der starke Anstieg der Passagierzahlen auf 11,1 Millionen, teilte die Airline am Freitag (3. März) mit.

Es hängt aktuell an Boeing

Noch im ersten Halbjahr 2023 könnte der Startschuss zur Langstreckenerneuerung folgen, kündigt Airline-Chefin Anette Mann im Rahmen der Jahrespressekonferenz an. Zwar stünde die formale Entscheidung noch aus. Aber es «ist konkret genug, als das ich davon ausgehe, dass es eine Entscheidung in naher Zukunft geben wird», so die Managerin. Am Vortag hat die Lufthansa Group ein Großbestellung bei Airbus und Boeing öffentlich gemacht.

«Es hängt nicht an uns intern, sondern an externen Marktkriterien», präzisiert die Austrian-Chefin auf Nachfrage die Gründe, warum AUA noch nichts konkretes Verkünden kann. Das heißt wohl, dass sich die Lufthansa Group intern längst entschieden hat, aber die Frage ungeklärt ist, wann Boeing Dreamliner liefern kann, ist unklar. Erst in der vergangenen Woche kam es wieder zu einem Auslieferungsstopp der 787.

Dreamliner ideales Flugzeug für AUA

Denn wie bereits seit Dezember klar ist, setzt das Flottenmanagement von Lufthansa Group bei Austrian Airlines auf Boeing 787. Das hatte damals Konzernchef Carsten Spohr bestätigt. Die Flottenerneuerung ist auch dringend notwendig. Aktuell betreibt die Lufthansa-Tochter drei Boeing 767 mit einem Durchschnittsalter von 23,4 Jahren sowie sechs nur unwesentlich jüngere Boeing 777-200.

Der Dreamliner ist aber hinsichtlich der Größe ideal für die Ansprüche der Österreicher. In einer Drei-Klassen-Konfiguration mit Business, Premium Economy und Economy Class bietet die Boeing 787-8 rund 220 Plätze, die 787-9 etwa 270 und die 787-10 rund 310. Das passt zu AUA und zum Drehkreuz Wien. In den Boeing 777 hat die Fluglinie nach einem Umbau 320 Plätze (32/40/258), in den Boeing 767 213 Plätze (26/30/157).

Boeing 777 und 767 werden im Betrieb immer teuerer

Es werde «immer teurer, die Flugzeuge, die wir jetzt haben, wartungsmäßig und vom Zustand her, den wir brauchen, fit zu halten», so Spohr kurz vor Weihnachten bei einer Veranstaltung mit Mitarbeitenden. «Daher sei die AUA sicherlich als nächstes dran mit neuen Langstreckenmustern» so Spohr damals. Die lang erwartete Beförderung rückt schnell näher.