Zwischenfall in Nigeria
Boeing 777 schlitzt Boeing 737 auf
Eine Boeing 777 von Emirates rollte im nigerianischen Lagos zum Start. Dabei kam sie einer Boeing 737 einer lokalen Fluglinie zu nahe. Die Bilanz sind ein abgebrochener Flug und ein hoher Sachschaden.
Es ist nur ein Blechschaden. Aber ein eindrücklicher. Er zeigt, wie kräftig Flugzeuge sind, selbst wenn sie nur langsam rollen. Eine mit rund 300 Passagieren besetzte Boeing 777-200 von Emirates rollte am Montagabend (6. Juli) um 21:30 Uhr Lokalzeit vom Gate zur Piste. Weil die üblicherweise benutzte Startbahn 18L des Murtala Mohammed Airport im nigerianischen Lagos wegen Sicherheitsmängeln nicht in Betrieb war, musste der Pilot zur Piste 18R rollen.
Dabei passierte es. Obwohl der Pilot der Emirates-Maschine ganz links auf dem Rollweg fuhr, touchierte er mit der rechten Flügelspitze das Leitwerk einer geparkten Boeing 737-400 von Hak Air. Das wurde regelrecht aufgeschlitzt und das Flugzeug stark beschädigt. Die Airline ist ein Startup, das seinen Betrieb noch nicht aufgenommen hat.
Nigerianische Behörden untersuchen den Zwischenfall
Die Boeing 777 dagegen blieb fast unbehelligt. Dennoch wurde Flug EK782 nach Dubai aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die nigerianische Untersuchungsbehörde Accident Investigation Bureau untersucht nun den teuren, aber harmlosen Zwischenfall in Lagos. Gemäß lokalen Medienberichten könnte der Pilot einen Rollweg benutzt haben, der gesperrt war. Die B777 mit dem Kennzeichen A6-EWD steht noch immer in Lagos.
Zusammenstöße beim Parken oder Rollen passieren immer wieder. Häufig sind große Flugzeuge involviert. Drei Beispiele: Im April 2014 kollidierte etwa ein A380 von Korean Air nach der Landung in Los Angeles LAX mit zwei neun Meter hohen Lichtmasten. Ein Jumbo Jet von British Airways schlitzte in Johannesburg im Dezember 2013 ein Gebäude auf, weil er falsch abgebogen war. Und im Mai 2014 fuhr ein Airbus A380 von Singapore Airlines in eine Fahrgastbrücke.
Bilder des Zwischenfalls in Lagos sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie.