Schubstrahl
Boeing 777 schleudert in Frankfurt Frau zu Boden
Zwischenfall am größten deutschen Flughafen: Der Schubstrahl der Triebwerke schleuderte eine Bodenmitarbeiterin in Frankfurt aufs Vorfeld. Solche Vorfälle ereignen sich meisten in einer ganz bestimmten Situation.
Die Gefahrenzone hinter und vor einem Flugzeug bei Leerlauf Schubumkehr.
… und beim vollem Schub beim Start.
Die Gefahrenzone hinter und vor einem Flugzeug bei Leerlauf Schubumkehr.
… und beim vollem Schub beim Start.
Es ist eine geballte Kraft, die hinten als Luftstrahl aus den Triebwerken schießt. Gleich beim Austritt kann der Strahl eine Geschwindigkeit von 600 Kilometer pro Stunde erreichen. Beim Leitwerk kann er gemäß Boeing noch bis zu 480 Kilometer pro Stunde erreichen, rund 60 Meter hinter dem Flugzeug noch 240 Kilometer pro Stunde. Das entspricht immer noch einem Wirbelsturm der Kategorie 5.
Dies wurde jetzt einer Bodenmitarbeiterin am Flughafen Frankfurt zum Verhängnis. Nachdem eine Boeing 777 am Abend des 4. September vom Schlepper zurückgestoßen worden war, hielt das Flugzeug nochmals kurz an. Dann rollte es wieder los. Und dabei wurde die Frau vom Schubstrahl der Triebwerke erfasst und zu Boden geschleudert, wie es im neuesten Monatsbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung BFU heißt.
Mitarbeitende werden auf Gefahren geschult
Die Frau wurde bei dem Zwischenfall nur leicht verletzt. Genauere Angaben macht die BFU nicht. Als Leichtverletzter gilt ein Verunglückter in der Regel, wenn er eine ambulante Behandlung benötigte oder weniger als 24 Stunden zur Beobachtung ins Krankenhaus musste. Daneben wurden auch abgestellte Leercontainer am Flughafen Frankfurt beschädigt.
Unfälle durch den Schubstrahl von Triebwerken sind selten. Denn die Mitarbeitenden in den Gefahrenbereichen werden auf die Risiken des Schubstrahls hingewiesen. Dennoch passiert es ab und an, dass Personen und Gegenstände von der Kraft erfasst werden. Fast die Hälfte der Vorfälle ereigne sich auf Rollwegen sowie neben oder auf Start- und Landebahnen, so die Nasa basierend auf einer Auswertung des Aviation Safety Reporting Systems, in dem Zwischenfälle in den USA erfasst werden.
Besonderes Risiko beim Drehen
Die andere Hälfte geschehe auf dem Vorfeld. Diese Fälle «standen immer im Zusammenhang mit scharfen Drehungen des Flugzeugs während eines Pushback-, Powerback-, Taxi-out- oder Taxi-in-Manövers in ein Gate», so die Nasa weiter. Der Einsatz eines Schleppers oder einer Zugmaschine verhindere Vorfälle nicht, wenn das Flugzeug scharf gedreht wurde.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Grafiken von Boeing zu den Gefahrenzonen bei Triebwerken.