Letzte Aktualisierung: um 21:02 Uhr

Boeing 747-8 hat ein Eisproblem

Die Verkäufe der Neuversion von Boeings Jumbo laufen ohnehin nur schleppend. Nun hat der Flieger auch noch technische Probleme.

Eigentlich hieß es, dass die Hersteller die Eisbildung an den Triebwerken inzwischen im Griff haben. Nachdem Studien gezeigt hatten, dass bei Dutzenden Zwischenfällen mit großen Jets Eisbildung in den Triebwerken zum Ausfall teils beider Turbinen geführt hatte, hatten die Produzenten unter Hochdruck neue Technologien entwickelt, die das verhindern sollen. Doch offenbar waren die nicht so erfolgreich wie gedacht. Wie das Wall Street Journal berichtet, hat Boeing ausgerechnet bei der 747-8, der Neuversion des Jumbo-Jets, Probleme entdeckt.

In großen Höhen könne es bei den Triebwerken von General Electric zu dem Problem kommen, heißt es. Das ist insofern besonders, dass bisher die Eisbildung meist in Höhen von unter 25’000 Fuß und in Sturmgebieten stattfand. Bei den Jumbos sei sie aber in Höhen von über 40’000 Fuß und bei klarem Wetter beobachtet worden.

Vier Zwischenfälle seit dem Frühling

Von Boeing und GE heißt es, dass man seit dem Frühling vier solcher Zwischenfälle untersuche. Bei einem Flieger seien drei von vier Triebwerken beschädigt worden. Eine Frachtmaschine von Russian AirBridge Cargo erlitt zwei Triebwerksausfälle und einen Fast-Ausfall auf 41’000 Fuß Höhe über China.

Nun arbeite man an Lösungen für die Probleme, so General Electric. Durch Software-Anpassungen und neue Sensoren hofft man, die Eisbildung wieder in den Griff zu bekommen. Boeing erklärte, man arbeite eng mit dem Triebwerkshersteller zusammen. Für die Jumbo-Verkäufe dürften die neuen Probleme schlechte Nachrichten bedeuten.

Produktion heruntergeschraubt

Weil es an Kunden für die Maschinen fehlte, schraubte der US-Hersteller erst im Frühling die Produktion von zwei Maschinen auf 1,75 im Monat herunter. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg außerdem berichtete, parkt Boeing einige B747-8 in der Wüste von Arizona sowie in der Nähe der Produktionsstätte in Everett im Bundesstaat Washington. Man warte darauf, sie an die Kunden auszuliefern, sobald diese bereit dafür seien und das Geschäftsmodell wieder auf den Riesenflieger passe, erklärt Produktionsmanager Eric Lindblad laut Bloomberg.