Letzte Aktualisierung: um 10:17 Uhr

Kurzschlussgefahr

Boeing 737 Max braucht wohl neue Verkabelung

Der Flugzeugbauer steht vor einer weiteren Herausforderung bei der Boeing 737 Max. Die Luftfahrtbehörde der USA fordert wohl eine Änderung bei zwei Kabelsträngen.

Boeings zentrale Herausforderung auf dem Weg zu einer neuen Zertifizierung der 737 Max ist das Flugsteuerungssystem MCAS. Doch seit dem Grounding des Modells im März 2019 sind noch weitere Probleme aufgetaucht. So entdeckte der Flugzeugbauer eine Fehlfunktion eines Mikroprozessors, Werkzeuge und Lumpen in Tanks und eine heikle Verkabelung.

Im vergangenen Dezember meldete Boeing der Luftfahrtbehörde der USA, dass zwei zum Heck der 737 Max führende Kabelstränge so nah beieinander liegen, dass womöglich die Gefahr eines Kurzschlusses besteht. Dies könnte im schlimmsten Fall zu einem Absturz führen. Damals war noch nicht klar, ob das Problem wirklich im Flug auftreten kann und ob man der Boeing die Kabelstränge wirklich trennen muss.

FAA besteht wohl auf Änderung

Wie  amerikanische Medien berichten, kam Boeing im Februar zu der Einschätzung, dass eine neue Verkabelung nicht nötig sei. Der Flugzeugbauer vertrat diese Meinung auch gegenüber der Federal Aviation Administration FAA. Die Behörde sieht die Sache laut den Berichten aber anders. Sie fordert eine Neuverkabelung.

Boeing könnte versuchen, die FAA noch umzustimmen, etwa mit zusätzlichen Daten. Der Flugzeugbauer könnte vielleicht auch einen alternativen Vorschlag machen, um die Sicherheit zu garantieren, ohne die Kabel zu verlegen. Oder er trennt die Kabelstränge. Offiziell erklärten Boeing und die FAA, man befinde sich noch im Austausch.

Umbau bei rund 800 Flugzeugen?

Im Januar hatte es geheißen, Boeing schätze eine mögliche Korrektur als relativ einfach ein. Allerdings müsste der Flugzeughersteller die Änderung an allen rund 800 am Boden stehenden 737 Max durchführen. Zudem müsste er auch prüfen, ob die Kurzschlussgefahr auch bei der Max-Vorläuferin existiert, bei der 737 NG.