Ukraine
Billigflieger Bees Airlines legt den Turbo ein
Im März ist in der Ukraine eine neue Billigfluglinie gestartet. Trotz großer Konkurrenz sieht Bees Airlines noch Potenzial und beschleunigt ihr Wachstum.
Boeing 737 von Bees AIrlines: Honigwaben auf dem Heck.
Boeing 737 von Bees AIrlines: Honigwaben auf dem Heck.
Ein gelbes Heck mit Honigwaben-Muster – mit dieser auffälligen Lackierung legte Bees Airlines nach zwei Jahren Planung los. Die Covid-19-Pandemie brachte zwar einige Verzögerungen und Hindernisse mit sich, verhinderte aber nicht den Start der neuen ukrainischen Billigairline. Am 18. März fand der Erstflug statt.
Zum Einsatz kamen zu Beginn zwei Boeing 737-800 mit jeweils 189 Sitzplätzen. Das sind genau so viel wie bei den beiden großen Konkurrenten Ryanair und Sky Up Airlines, die mit dem gleichen Modell Urlaubsdestinationen ab Kiew ansteuern. Einen Unterschied zu den Hauptkonkurrenten kann Bees Airlines aber vorweisen. Während Ryanair und Sky Up vom Flughafen Kiew-Boryspil aus starten, fliegt sie vom Stadtflughafen Zhuliany aus, der ausgebaut wird, dabei aber auch für neun Monate stillgelegt werden muss.
Gute Gelegenheit für Beschaffung von Jets
Seit vergangenem Samstag (19. Juni) zählt Bees Airline schon vier Boeing 737-800 in der Flotte. Aktuell scheint die Fluglinie also gut voranzukommen. Mit ihren Flugzeugen bedient sie Ziele in Finnland, Ägypten, in der Türkei und gelegentlich auch in anderen Ländern.
Aufgrund der hohen Nachfrage legt Geschäftsführer Eugene Hainatsky den Turbo ein. Eine fünfte Boeing 737-800 soll her – noch in diesem Jahr und damit deutlich früher als geplant. «Es sind Flugzeuge auf dem Markt. Wenn wir eine akzeptable Variante finden, können wir zusätzliche Flugzeuge übernehmen», so der Manager. Eigentlich wollte man erst 2022 weitere Flugzeugen einflotten, nun soll sie schon diesen Herbst kommen.
Der Markt lebt in der Ukraine
Konkrete Pläne für weitere Ziele will die Billigairline aber noch nicht verraten. «Es kann sein, dass wir einige neue Richtungen in den Flugplan aufnehmen, aber bis jetzt sind die Länder, mit denen wir planen, für Ukrainer noch geschlossen», so Hainatsky. Er will dabei von der Dynamik auf dem ukrainischen Luftfahrtmarkt profitieren.
Der Billigflieger Sky Up nimmt aktuell fast wöchentlich neue Ziele in sein Streckennetz auf, wie zuletzt etwa den Ausbau der Flüge in die Türkei oder nach Serbien. Auch Wizz Air, welche am Stadtflughafen neben Bees Airline vertreten ist, plant zu expandieren. Sie will vermehrt mit Airbus A321 von Kiew aus fliegen, um die Kapazitäten auf einzelnen Routen zu erhöhen.
Nachfrage soll steigen
Trotz des immer weiter steigenden Angebots ist Bees-Airlines-Chef Hainatsky zuversichtlich, im Herbst eine noch höhere Nachfrage zu verzeichnen. «Wir sehen einen Trend der unbefriedigten Nachfrage bei der Öffnung von Ländern für ukrainische Bürger», sagte er dem Portal Avianews.