Letzte Aktualisierung: um 17:43 Uhr

Billigeres Kerosin

Keine Schnäppchen für Passagiere

Teures Kerosin galt lange Zeit als Grund für steigende Ticketpreise. Doch nun befindet sich der Preis auf einem Vierjahrestief. Passagiere haben nichts davon.

«Wenn der Kerosinpreis sinkt, muss auch der Zuschlag reduziert werden.» Das fordert Otmar Lell vom deutschen Bundesverband der Verbraucherzentralen in der Zeitung Tagesspiegel. Denn Flugbenzin ist seit Anfang Jahr rund ein Viertel billiger geworden. Mit 2.26 Dollar pro Gallone (US Golf Coast FOB) ist der Preis für Rohöl auf einem 4-Jahres-Tief.

Verbraucher haben davon aber bislang nichts: Die Ticketpreise bleiben gleich hoch. Warum ist das so? Die Fluggesellschaften hätten einfach keinen Anreiz, die Preise zu senken, erklärt die Zeitung Daily Star. Die Flugzeuge sind dennoch gut ausgelastet, Investoren wollen ausgezahlt werden, neue Flugzeuge müssen finanziert werden. Für die Airline lohnt sich das nämlich. In den vergangenen zwölf Monaten dürften allein die amerikanischen Anbieter 1,6 Milliarden Dollar durch die günstigen Kerosinpreise gespart haben.

Airlines längerfristig an höhere Preise gebunden

Ein anderer wichtiger Punkt ist das sogenannte Fuel Hedging. Airlines decken sich über längerfristige Terminverträge zu festen Preisen mit Kerosin ein. Dafür zahlen sie eine Prämie. So können sie kurzzeitige Preissprünge überbrücken. Das hat allerdings den Nachteil, dass die Airlines von Preisstürzen – so wie jetzt – nicht direkt profitieren können. Mit sinkenden Ticketpreisen ist also nicht so bald zu rechnen.