Letzte Aktualisierung: um 16:02 Uhr

Umweg und Tankstopp

Belavia braucht fast neun statt drei Stunden nach Tel Aviv

Die staatliche Airline aus Belarus fliegt bald wieder nach Tel Aviv. Allerdings dauert das fast drei Mal so lange wie früher. Und für die Fluggäste gibt es weitere schlechte Nachrichten.

Am 27. Mai 2021 konnte Belavia zum letzten Mal die übliche Route fliegen. Von Minsk aus steuerte die Boeing 737-800 der Nationalairline von Belarus nach Süden über die Ukraine, die Republik Moldau, Rumänien, Istanbul und Antalya hinweg übers östliche Mittelmeer zum Ziel Tel Aviv. Flug B2747 dauerte jeweils etwas mehr als drei Stunden.

Als Reaktion auf die erzwungene Landung eines Ryanair-Jets in Belarus verbannte die EU belarusische Fluggesellschaften jedoch aus ihrem Luftraum. Und so musste Belavia die Route ändern. Ab dem 30. Mai 2021 ging es mit einem östlichen Schlenker über Südrussland und dann über Ankara nach Tel Aviv. Die Flugzeuge brauchten nun im Durchschnitt 4:20 Stunden für die Strecke.

Krieg macht erneute Routenänderung nötig

Die staatliche Fluglinie bediente die Strecke bis Mitte Februar 2022 – dann griff Russland die Ukraine an. Am 1. Juni 2022 wird sie Flug B2747 von Minsk nach Tel Aviv wieder aufnehmen – zwei Mal pro Woche. Allerdings ist die bisherige Südrussland-Route aufgrund des Kriegs in der Ukraine nicht mehr möglich. Belavia wird daher etwas weiter nördlich durch Russland fliegen und dann nach Baku in Aserbaidschan, wo die Flugzeuge einen Tankstopp einlegen, wie die Airline mitteilt.

Die Reisezeit auf dem Hinweg wird laut Flugplan 8:40 Stunden betragen, auf dem Rückweg von Tel Aviv nach Minsk 8:45 Stunden. Da der längere Flug für Belavia deutlich teurer ist, steigen auch die Ticketpreise, wie das Portal Avianews zuerst berichtete. Zudem wird die Fluggesellschaft Gewicht sparen, indem sie die Mitnahme von sehr schwerem Gepäck, von zusätzlichen Gepäckstücken, von Sportgeräten, Waffen sowie Tieren und Musikinstrumenten im Frachtraum einschränkt.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie die beiden Routen, die Belavia bisher nutzte.