Niki findet zuwenig Flugbegleiter
Belair muss noch etwas weiterfliegen
Die Schweizer Air-Berlin-Tochter fliegt nun doch noch bis im Herbst. Auch wenn das an sich gute Nachrichten sind, stößt es den Belair-Mitarbeitenden sauer auf.
Flieger von Belair: Die Airline muss noch etwas fliegen – mit neuen Flugzeugen.
Flieger von Belair: Die Airline muss noch etwas fliegen – mit neuen Flugzeugen.
Eigentlich sind es gute Nachrichten. Ende März sollte die Schweizer Air-Berlin-Tochter Belair den Betrieb einstellen. Doch nun geschieht das erst per Ende Oktober. «Das Belair AOC (Luftverkehrsbetreiberzeugnis, Anmerkung der Redaktion) wird bis Ende Sommerflugplan 2017 beibehalten und Belair operiert in dieser Zeit vier Airbus A321 ab Zürich», heißt es in einer internen Mitteilung an die Angestellten, die aeroTELEGRAPH vorliegt.
Bei den vier Airbus A321 handelt es sich um Flugzeuge von Air Berlin, die eigentlich von Niki ab Zürich betrieben werden sollten. Sie ersetzen die vier bisherigen A320 von Belair. Nun wird das AOC für die größeren Flugzeuge erst zum Ende des Sommerflugplans auf die österreichische Airline übertragen und Belair betreibt die A321 bis dahin. Der Grund: Niki fand nicht genügend eigene Mitarbeitende für die neue Basis in Zürich. Auch wollten offenbar keine Belair-Angestellte zu Niki wechseln.
Mitarbeiter sind genervt
Das Belair-Management bewertet die Entwicklung positiv. So habe man mehr Zeit, eine Anschlusslösung für die Zeit nach dem Belair-Ende zu finden, heißt es in dem Schreiben. Die Mitarbeitenden von Belair sind dennoch baff. «Zuerst wollten sie uns loswerden», so einer von ihnen zu aeroTELEGRAPH. «Und jetzt haben sie für die größeren Flugzeuge zu wenig Leute.»
Hintergrund ist das Hin und Her um die Stationierung von Belair- und Niki-Personal, das es in den vergangenen Wochen gab. Schweizer Belair-Crews waren Stationierungen an Orten in Deutschland angeboten worden. Gleichzeitig wollte Niki ihre eigenen Mitarbeiter aus Österreich für ein Jahr nach Zürich schicken.
Keine wechselwilligen Niki-Leute
Weil sich nicht genug wechselwillige Niki-Leute fanden, hatte die Fluggesellschaft dann schließlich ein Stelleninserat an Belair-Mitarbeiter geschickt. «Wir wissen um die professionelle, freundliche und stets engagierte Arbeitsweise von Euch», schrieben die Kabinenchefs von Niki. Daher wollte man sie für den Einsatz in Zürich gewinnen und bei einem persönlichen Treffen kennenlernen.
Belair-Angestellte sollten sich also quasi auf ihre alten Stellen bewerben, was vielen sauer aufstieß. Und ganz offensichtlich stieß es auch auf wenig Resonanz. Immerhin dieses Neuanstellungs-Prozedere bleibt ihnen mit den aktuellen Entwicklungen nun erspart.