Thomas Bleimuth, Dash-8-Flottenchef AUA
«Bei der Dash ist natürlich viel Handarbeit dabei»
Thomas Bleimuth ist Flottenchef der Dash 8 bei Austrian Airlines. Im Interview sagt er, was er am Flugzeug liebte und auf was er sich nun freut.
Thomas Bleimuth: «Jetzt sind noch die Überstellungen der verbleibenden Flugzeuge geplan».
Thomas Bleimuth: «Jetzt sind noch die Überstellungen der verbleibenden Flugzeuge geplan».
Sie sind und waren Flottenchef der Dash 8 bei Austrian Airlines mit rund 200 Pilotinnen und Piloten. Was war denn für Sie das prägendste Erlebnis?
Thomas Bleimuth: Uh, das prägendste Erlebnis? Ein sehr schönes Erlebnis hatte ich 2012, als ich von der Fokker zur Dash gekommen bin und meine Einweisung auf das neue Modell bekommen habe. Die Dash hat den Ruf, dass sie schwierig zu landen ist, wenn sie nur wenig beladen ist. So hatte ich großen Respekt, als ich nach dem Simulatortraining das erste Mal im Cockpit gesessen und wirklich mit der Dash geflogen bin. Aber es hat wunderbar funktioniert, die erste Landung war sanft und gut. Da habe ich mir gedacht, das wird eine besonders schöne Zeit. Und so sind auch diese Jahre schnell vergangen.
Was waren denn die Vorzüge der Dash?
Die Vorzüge waren die Leistung, besonders auf kurzen Pisten, wie zum Schluß in Lugano, als wir für Swiss flogen.
War das Flugzeug leicht zu fliegen?
Grundsätzlich ja. Es ist konventionell zu fliegen, die Datenaufbereitung ist sehr modern und gut, aber natürlich ist viel Handarbeit dabei. Das Ruder hängt über die Hydraulik förmlich an der Hand.
Gibt es umgekehrt auch Dinge, die Sie an der Dash geärgert haben?
Nein, eigentlich nicht. Wenn ich zurückdenke, fällt mir nichts Erwähnenswertes ein, was mich gestört hätte.
Sie sind Kapitän auf diesem Flugzeug und Chef der Dash Flotte gewesen, wie geht es für Sie denn jetzt weiter?
Jetzt sind noch die Überstellungen der verbleibenden Flugzeuge geplant und bis die Ausflottung völlig abgeschlossen ist, wird es noch bis Jahresende dauern. Dann folgen die Umschulungen auf Airbus oder Embraer.
Werden Sie auf dem neuen Modell auch Kapitän sein?
Ja, das nehme ich an.
Sind Sie traurig, dass die Dash-Ära beendet ist, oder freuen Sie sich, dass Sie ein neues Flugzeug fliegen können?
Das kann ich beides mit Ja beantworten. Auf der einen Seite gibt es natürlich ein weinendes Auge nach acht Jahren mit der Dash, die man in der Zeit lieb gewonnen hat. Auf der anderen Seite ist auch ein freudiges Auge, etwas Neues zu sehen und sich neu zu orientieren.
Was ist ihr Ziel, wollen Sie wieder Flottenchef werden?
Ziel ist jetzt einmal, das neue Flugzeug kennenzulernen, sich «fit» zu fliegen und sich wohl zu fühlen. Dann schauen wir weiter.