Letzte Aktualisierung: um 17:02 Uhr

Sicherheitswarnung

Weißrusslands Behörden durchsuchen A319 von Lufthansa

Ein Airbus A319 von Lufthansa und seine Passagiere mussten vor dem Start in Minsk einen «Sicherheitscheck» der Behörden durchlaufen. Was der Grund dafür ist, ist unklar.

Am Montagnachmittag (24. Mai) mussten Passagiere von Lufthansa-Flug LH1487 von Minsk nach Frankfurt Geduld aufbringen. Weißrussische Behörden durchsuchten vor dem Start das ganze Flugzeug und auch seine Passagiere.

Der Airbus A319 mit dem Kennzeichen D-AIBD war pünktlich um 13:23 Uhr aus Frankfurt kommend in Minsk gelandet. Doch die Abfertigung für den Rückflug verlief nicht normal. Angeblich erhielt der Flughafen einen Hinweis auf ein Sicherheitsproblem.

«Sicherheitscheck» der Passagiere

Ein Sprecher von Lufthansa bestätigte den Vorfall gegenüber aeroTELEGRAPH. Während des Boardings habe es einen Sicherheitswarnhinweis an die Behörden gegeben. «Wir folgten den Anweisungen der lokalen Behörden, die das Flugzeug vor Abflug erneut durchsuchten und die Passagiere erneut einem Sicherheitscheck unterzogen. Dazu wurden auch alle Koffer und die Fracht ausgeladen.»

Um was für einen Warnhinweis es sich gehandelt haben soll, ist unklar. Um 16:22 Uhr lokaler Zeit startete der Flug endlich in Minsk, mit rund zwei Stunden Verspätung. Lufthansa betont, dass sich alle 51 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder an Bord befinden.

Einen Tag nach Ryanair-Zwangsumleitung

Am Sonntag (23. Mai) war ein Flug von Ryanair von Griechenland nach Litauen von Weißrussland gezwungen worden, in Minsk zu landen. Dabei wurde ein von der autokratischen Regierung gesuchter Blogger und Journalist festgenommen. Der Vorfall wurde von der Airline und vielen Politikern in Europa als staatliche Flugzeugentführung und schwerwiegenden Eingriff in den Luftverkehr bezeichnet. Die Europäische Union hat bereits angekündigt, der Vorfall werde «nicht ohne Konsequenzen bleiben». Am Dienstag wollen die Chefs der EU-Länder bei ihrem Gipfel über Maßnahmen gegen Weißrussland beraten.

Einige Airlines, darunter Air Baltic und Wizz Air, umfliegen seit Sonntagnachmittag den Luftraum von Weißrussland. Lufthansa gehörte zunächst nicht zu den Unternehmen, die das Land infolge des Ryanair-Vorfalls meiden. Die deutsche Fluggesellschaft erhielt dafür scharfe Kritik, unter anderem vom Deutschen Journalisten-Verband DJV. «Die Lufthansa will den Luftraum von Belarus weiter durchfliegen und bringt damit wissentlich Journalist*innen und Regimekritiker*innen in Gefahr

Lufthansa umfliegt Weißrussland jetzt doch

Am Montagabend teilte ein Lufthansa-Sprecher aeroTELEGRAPH mit, dass die Airline «aufgrund der aktuell dynamischen Lage» vorübergehend doch nicht mehr den Luftraum Weißrusslands für ihre Flüge nutzen wird.