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BDL fordert Abschaffung der deutschen E-Kerosin-Quote

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft BDL hat die Bundesregierung zur Abschaffung der ab dem Jahr 2026 vorgesehenen Beimischungsquote von sogenanntem E-Kerosin im Luftverkehr aufgefordert. «Die in einem nationalen Alleingang festgelegte Beimischung von strombasiertem Kraftstoff (E-Kerosin/Power-to-Liquid, kurz: PtL) steht im Widerspruch zum EU-Recht», so der BDL. «Zudem ist eine Verfügbarkeit von E-Kerosin faktisch nicht gegeben.»

Im Rahmen des Klimaschutzpaketes «Fit for 55» hat die EU-Vorgaben für die Nutzung von nachhaltigen Flugkraftstoffen gemacht. Die Verordnung ReFuelEU Aviation sieht vor, dass ab dem Jahr 2025 zunächst 2 Prozent nachhaltige Kraftstoffe verwendet werden müssen. In den Folgejahren steigt dieser Anteil. Als Zwischenziel für das Jahr 2030 sind 6 Prozent nachhaltige Kraftstoffe vorgesehen. Erstmals muss ab diesem Zeitpunkt neben nachhaltigen Kraftstoffen aus biogenem Ursprung auch CO2-neutraler strombasierter Kraftstoff verwendet werden, und zwar mit einem Anteil von zunächst 1,2 Prozent.

Davon abweichend hat Deutschland bereits ab 2026 eine sogenannte Unterquote für E-Kerosin festgelegt. «Dieser nationale Alleingang widerspricht jedoch den für alle Mitgliedsstaaten geltenden EU-Vorgaben», so der BDL. «Um Rechtssicherheit zu schaffen und Deutschland aus seiner isolierten Position zu führen, muss die deutsche PtL-Quote gestrichen werden», so BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.

Hinzu laut dem Verband kommt: «Bis auf einzelne Pilotanlagen gibt es bislang keine ausreichende PtL-Produktion in Deutschland und Europa. Ein zeitnaher Markthochlauf ist derzeit auch nicht abzu­sehen, da die Bundesregierung die Fördermittel für den Bau von ersten Produktionsanlagen im indust­riellen Maßstab zu Jahresbeginn vollständig gestrichen hat.»