Letzte Aktualisierung: um 20:05 Uhr

Acht Passagierjets, zwei Frachter

Bangladesch will Airbus A350 für Biman – und erntet Kritik

Die staatliche Biman Bangladesh Airlines soll zehn Airbus A350 erhalten. Dabei hat sie schon junge Boeing 787 Dreamliner in ihrer Flotte.

«Wir haben definitiv Pläne, Flugzeuge von Airbus zu kaufen, um die Flotte von Biman zu vergrößern», sagte Bangladesch Staatsminister für Zivilluftfahrt im März. Zunächst machte er keine näheren Angaben zur geplanten Order der staatlichen Fluglinie. Anfang Mai bestätigte er gegenüber der Zeitung The Business Standard jedoch, dass Biman Bangladesh Airlines sich zwei Airbus A350 F beschaffen wird.

Ein anonymer leitender Angestellter der Fluggesellschaft sagte gegenüber dem Blatt, ursprünglich sei der Biman-Vorstand nicht bereit zum Airbus-Geschäft gewesen. Schließlich habe die Führungsetage auch mit Blick auf die Beziehungen zu Großbritannien und Frankreich doch zugestimmt.

Zehn A350 und eine Partnerschaft

Der Mitarbeiter wies daraufhin hin, dass auf die Fluggesellschaft, die bei den Jets bisher eine reine Boeing-Flotte betreibt, hohe Kosten für den Aufbau der Airbus-Flotte zukommen werden. Und der wird größer als nur die zwei A350-Frachter. Denn nun wurde bekannt, dass Biman Bangladesh zusätzlich acht Airbus-A350-Passagierjets erhalten soll.

In Verbindung damit haben die Länder Bangladesch und Großbritannien eine Vereinbarung zu einer Luftfahrtpartnerschaft unterzeichnet. Sie sieht auch vor, dass der südasiatische Staat britische Kredite für den Kauf von Flugzeugen bei Airbus erhält.

Aktuelle Flotte ist noch nicht alt

Aktuell besteht die Flotte der Fluggesellschaft aus sechs Boeing 737-800, vier 777-300 ER, vier 787-8 und zwei 787-9 sowie vier Turboprops vom Typ De Havilland Canada Dash 8-400. Im Durchschnitt sind die 21 Flugzeuge nur knapp neun Jahre alt. Die sechs Dreamliner kommen sogar auf dein Durchschnittsalter von gut vier Jahren.

Die beiden Airbus A350 F werden die ersten beiden reinen Frachtflieger der Airline. Die Zeitung The Daily Messenger kritisiert, dass Biman Bangladesh im Jahr 2022 sogar die Frachtkapazität ihrer Passagierflieger nur zu einem Bruchteil ausgenutzt habe.

Zu wenig Crews, zu wenig Geld

Außerdem würden viele der Flugzeuge aufgrund von mangelnden Cockpitcrews zu wenig genutzt und Langstreckenjets würden auf Kurzstrecken fliegen. Auch habe die Biman Schulden bei Kerosinlieferanten.