Superjumbo
Bald fliegen bei British Airways wieder alle Airbus A380
Der Doppeldecker erlebt gerade eine Renaissance. Viele Airlines setzen ihn in Zeiten knapper Lieferslots der Flugzeugbauer und hoher Nachfrage wieder ein. Bei den Briten fliegen bald alle A380 wieder.
Einsteigen in den A380: Bei British Airways wieder ganz normal.
Einsteigen in den A380: Bei British Airways wieder ganz normal.
Ein bisschen scheint es, als wolle er sagen: Das habt Ihr nun davon, dass Ihr mich einfach aufgegeben habt. Der Airbus A380 hilft gerade vielen Fluggesellschaften, der großen Nachfrage zu begegnen, während neue Langstreckenflieger erst in einigen Jahren zu bekommen sind oder diese sich – wie im Fall der Boeing 777X – verspäten.
Sogar Fluggesellschaften, die den Jet eigentlich komplett aufgegeben hatten, setzen ihn wieder ein. Lufthansa etwa reaktiviert vier bis fünf der XL-Flieger für den Sommerflugplan 2023, der Ende März beginnt. Die Fluglinie hält sich sogar die Option vor, weitere A380 wiederzubeleben.
Wartungsvertrag verlängert
Selbst Qatar Airways, deren Chef den Kauf des Superjumbos wiederholt als Fehler bezeichnete, setzt die Flugzeuge wieder ein. Als Grund gibt sie die gegroundeten Airbus A350 an. Doch auch die Golfairline spürt eine anziehende Nachfrage.
Immer an den A380 geglaubt hat British Airways. So sehr, dass man sogar den Wartungsvertrag für die gesamte Flotte vor einem Jahr um mindestens fünf Jahre verlängerte. Wie sehr der Fluglinie gerade hilft, zeigt sich jetzt erneut. Wie das Portal Simple Flying berichtet, bereitet die Fluggesellschaft den letzten noch inaktiven Airbus A380 vor, wieder in den Dienst zu treten.
G-XLEH ist in Manila
Der Superjumbo mit dem Kennzeichen G-XLEH hat seinen letzten Passagierflug am 29. März 2020 absolviert, als er von Hongkong nach London-Heathrow flog. Danach wurde er von Lufthansa Technik in Manila gewartet, bevor er sich für einen langen Dornröschenschlaf nach Madrid begab.
Jetzt ist der Flieger wieder in Manila bei Lufthansa Technik. Er wird dort für den Einsatz im Linienflugverkehr vorbereitet. Bereits vergangene Woche, am 3. August, hat sich der Superjumbo als Flug BA9173 auf den Weg gemacht und landete rund 14 Stunden später in der Hauptstadt der Philippinen.
Air France will den A380 definitiv nie wieder
Die Airbus A380 von British Airways sind auf den stark nachgefragten Routen unterwegs. Sie fliegen nach Boston, Chicago, Miami, San Francisco, Washington und Vancouver, Dubai, Dallas/Fort Worth und Johannesburg.
Nicht alle Fluggesellschaften reaktivieren den Superjumbo. Air France etwa hat bereits vor der Pandemie beschlossen, den Riesenflieger in Rente zu schicken. Als erste Fluggesellschaft überhaupt zog die Fluggesellschaft einen definitiven Schlussstrich unter das Kapitel A380 – und bleibt auch dabei.
In Heathrow wichtig
Dass British Airways das anders sieht, ist nachvollziehbar. Flüge zwischen Großbritannien und Nordamerika gehören zu den emsigsten Rennstrecken der Welt mit einer großen Nachfrage sowohl von geschäftlichen auch als privaten Kundinnen und Kunden.
Die Briten können den Superjumbo auch besser als andere Fluggesellschaften gebrauchen, weil ihr Drehkreuz London-Heathrow an und über der Kapazitätsgrenze arbeitet. Slots, also Zeitnischen für Starts oder Landungen, sind deshalb knapp. Größere Flugzeuge helfen da.