Flug von Punta Cana
Azur Air in der Eurowings-Falle
Schon wieder hat ein Flug der neuen deutschen Charterairline massiv Verspätung. Azur Air lernt gerade, wie schwierig es ist, eine kleine Flotte zu haben - wie Eurowings beim Start.
Boeing 767 von Azur Air: Start mit Schwierigkeiten.
Boeing 767 von Azur Air: Start mit Schwierigkeiten.
Beim Start klappte noch fast alles wie im Drehbuch. Mit rund anderthalb Stunden Verspätung hob die Boeing 767-300 ER am Dienstagmorgen (18. Juli) zum ersten Langstreckenflug von Azur Air ab. 317 Passagiere flogen mit der neuen deutschen Charterfluglinie von Düsseldorf nach Punta Cana in der Dominikanischen Republik.
Doch auf dem Heimweg lief es gar nicht mehr nach Plan. Die Maschine von Azur Air musste den Flug abbrechen und kehrte nach rund einer halben Stunde nach Punta Cana zurück. «Es gab technische Probleme», bestätigt eine Sprecherin. Das Flugzeug hätte nach der Reparatur eigentlich mit rund sechs Stunden Verspätung am Mittwochmittag in Düsseldorf eintreffen sollen.
Keine Reservemaschine
Doch noch immer befindet sich die Boeing 767 in der Dominikanischen Republik. Das führte in Düsseldorf zu Problemen bei anderen Flügen. Für die Verbindung Düsseldorf – Antalya musste Azur Air eine Boeing 767 von Euroatlantic Airways mieten. Es kam dadurch zu einer Verspätung von rund zwölf Stunden.
Es ist nicht das erste Mal, dass der neuen Airline so etwas passiert. In den vergangenen Wochen und selbst beim Betriebsstart gab es immer wieder massive Verspätungen. Sie lernt derzeit, wie schwierig es ist, eine kleine Flotte zu haben. Azur Air besitzt seit vergangener Woche zwei Boeing 767. Die sind fix verplant. Hat eine Maschine eine Panne, führt das umgehend zu Verspätungen bei allen Flügen, welche dieses Flugzeug hätte absolvieren müssen. Eine Ersatzmaschine steht nicht zur Verfügung.
Massive Verspätungen
Das passiert nicht nur Newcomern, sondern auch Fluglinien mit erfahrenen und großen Gruppen im Rücken. Beim Start der Langstreckenflüge erlebte Eurowings dasselbe wie jetzt Azur Air. Die Lufthansa-Tochter erntete monatelang Hohn und Spott, weil es immer wieder zu massiven Verspätungen nach Defekten von Flugzeugen kam. Auch sie startete den Langstreckenbetrieb mit nur zwei Maschinen. Mit dem Ausbau der Flotte hat sich die Situation nach und nach beruhigt.