Letzte Aktualisierung: um 10:09 Uhr

Über 20 neue Flugzeuge

Azal will mit neuen Fliegern nach Wien

Azal - Azerbaijan Airlines will über 20 neue Langstreckenflugzeuge bestellen. Damit will die Fluggesellschaft neue Ziele auch in Europa ansteuern.

Die Nationalairline hat viel vor. Bis 2025 will Azal – Azerbaijan Airlines vom Drehkreuz in der Hauptstadt Baku eine ganze Reihe neuer Mittel- und Langstreckenrouten einführen. Geplant sind etwa Flüge nach Delhi, Amsterdam, Wien, Rom, Muscat und Dushanbe in Tadschikistan, berichtet das Portal Russian Aviation Insider.

Und dafür braucht die Fluglinie neue Flugzeuge. Eigentlich sollte die Flotte mit Boeing 737 Max ausgebaut werden. Doch bei Boeing machte Azal einen Rückzieher. Nach den tragischen Abstürzen von zwei Boeing 737 Max in Indonesien und Äthiopien kündigte die staatliche Fluglinie wegen «Sicherheitsbedenken» an, die Übernahme von zehn Exemplare des Problemtypens zu verweigern oder zumindest um fünf Jahre zu verschieben.

Azal will bei Großraumfliegern an Boeing festhalten

Damals wurde bekannt, dass Azal stattdessen den Kauf von Langstreckenjets des amerikanischen Herstellers in Erwägung zieht. Dieses Vorhaben setzt die Fluglinie nun zum Teil in die Tat um. Auf der Dubai Air Show vereinbarte Azal vergangenen Monat den Kauf von zwei Boeing 777. Die Großraumflieger werden zwischen 2021 und 2022 übergeben. Für die Airline sind es die ersten Exemplare des Typen für den Passagierdienst.

Doch bei den Boeing 777 allein möchte es Azal nicht belassen – die Fluglinie plant einen noch größeren Ausbau ihrer Langstreckenflotte. «Wir planen, unsere Beziehung zu Boeing weiter auszubauen und erwägen, acht Boeing 787 und drei Boeing 777 zu bestellen», ließ sich Azal-Präsident Jahangir Askerov am Dienstag (3. November) in einer Mitteilung zitieren. Damit würde die Fluglinie ihre bisherige Flotte von Langstreckenflugzeugen beinahe verdreifachen. Passagiere fliegen aktuell bei Azal mit zwei Boeing 767-300, zwei Airbus A340-500 sowie zwei Boeing 787-8.

Neues Regierungsflugzeug

Die Fluggesellschaft betreibt auch vier Flugzeuge für die Regierung. Auch dort erwartet Azal einen Neuzugang. In Kürze wird eine Boeing 777-200 LR übernommen. Ob es sich bei den zwei bestellten Zivilflugzeugen um dieselbe Variante der Boeing 777 handeln wird, ist bislang noch unklar.

Bei der Boeing 737 Max scheint Azal noch immer an ihrer Absage festzuhalten. Stattdessen sieht sich die Fluglinie beim Erzrivalen des amerikanischen Herstellers nach Zuwachs für die Kurz- und Mittelstreckenflotte um. Wie es in der Mitteilung heißt, verhandelt Azal mit Airbus derzeit über eine Bestellung von zehn Airbus A320 Neo.

Weniger Komplexität bei Airbus-Jets

Azal betreibt neben zwei Boeing 757-200 als Mittelstreckenflieger bereits zehn Exemplare der A320-Familie (vier A319-100 und sechs A320-200). Weil beide Versionen trotz Neuerungen beim A320 Neo noch immer große Ähnlichkeiten aufweisen, lockt eine Einflottung des europäischen Modells mit geringerer Komplexität.