Avic AG600
Chinas riesiges Flugboot probt erstmals auf dem Meer
Bislang wurde das derzeit größte Flugboot der Welt nur auf Binnengewässern erprobt. Nun hat China seine Avic AG600 erstmals auf dem Meer starten und landen lassen.
Mit der Avic AG600 entwickelt China das größte Amphibienflugzeug der Gegenwart. Doch etwa einen Monat lang standen die Arbeiten still. Denn der Standort für Bau und Testflüge liegt in der Provinz Hubei, wo Anfang des Jahres die Covid-19-Pandemie begann.
Im April nahm der staatliche Flugzeugbauer Avic den Testflugbetrieb des Flugboots wieder auf. Vergangenen Sonntag (26. Juli) erreichte das Programm einen wichtigen Meilenstein: Die AG600 startete und landete erstmals auf dem Meer. Der etwa 30 Minuten lange Testflug fand auf dem Gelben Meer vor der Stadt Qingdao statt, die im Osten der Volksrepublik liegt.
Auch Flüge im südchinesischen Meer geplant
Der Erstflug hatte bereits 2017 stattgefunden. Auch auf dem Wasser startete und landete das Flugboot zuvor. Diese Testflüge fanden jedoch auf ruhigeren Binnengewässern statt. Für Ende dieses Jahres ist eine Versuchskampagne im Südchinesischen Meer geplant.
Seit Jahren streitet sich die Volksrepublik mit Anrainerstaaten und den USA um das Seegebiet, das als wichtige Handelsroute gilt. Seine Ansprüche versucht China mit Militärpräsenz zu untermauern. Die Avic AG600 ist vor allem für Löscheinsätze bei Waldbränden und Rettungsaktionen auf See ausgelegt. Mit einer Reichweite von 4500 Kilometern kann sie aber auch große Teile des Südchinesischen Meers erreichen.