Weiterer Stellenabbau
Austrian verkleinert Flotte stärker als geplant
Die Lufthansa-Tochter muss ihre Flotte nochmals reduzieren. Austrian Airlines lagert zwei weitere Jets langfristig ein. Die Folge sind auch Kündigungen.
Geparkte Flugzeuge von AUA in Wien: Die Erholung dauert länger als gedacht.
Geparkte Flugzeuge von AUA in Wien: Die Erholung dauert länger als gedacht.
Michael Trestl macht es im Interview mit aeroTELEGRAPH klar. «Wir müssen uns da am Standort Wien im Wettbewerb besser behaupten können», so der neue Kommerzchef von Austrian Airlines. Derzeit plagt die Corona-Krise die Fluggesellschaft, zuvor hatte ihr der knallharte Wettbewerb durch Billigairlines zugesetzt, der nicht einfach verschwinden wird. Zwar hat sie vergangenes Jahr die Kosten bereits markant gesenkt, indem mit Lieferanten neue Verträge vereinbart, mit dem Personal ein hoher Lohnverzicht ausgehandelt und Flugzeuge stillgelegt wurden.
Doch das reicht offenbar noch nicht. Die Pandemie dauere länger als gedacht und darum müsse man «zusätzliche Maßnahmen» ergreifen, «um die Zukunft unserer Austrian Airlines dauerhaft abzusichern», erklärte am Donnerstag (25. März) Vorstandsvorsitzender Alexis von Hoensbroech. Den Angestellten eröffnete er, dass AUA die Flotte dabei stärker reduzieren wird als gedacht. Mit 60 Jets rechnete das Management langfristig. Jetzt nimmt es zwei weitere Flugzeuge aus der Planung.
«Nicht in allen Bereichen durch Fluktuation erreichbar»
Die beiden Airbus-Jets würden langfristig eingelagert – bis mindestens 2024 oder 2025. Vor der Krise hatte die Flotte von Austrian aus 84 Flugzeugen bestanden. Ganz überraschend kommt der Schritt allerdings nicht. Schon im März hatte die Führung gesagt, wenn die Buchungslage schlecht bleibe, müsse man die Flotte weiter verkleinern. Für den Sommer ist die zwar ,vielversprechend», aber aktuell immer noch schlecht.
Weniger Flieger heißt auch weniger Bedarf an Personal. Rund 80 bis 100 Angestellte kommen überschlagsmäßig auf ein Flugzeug. Austrian Airlines habe insgesamt zwar schon 650 Stellen abgebaut, erklärte von Hoensbroech bei einer Veranstaltung mit dem Personal. Doch man müsse bis 2023 noch einmal so viele Arbeitsplätze streichen.
Teilzeitmodelle werden geprüft
Insgesamt gehen also 1300 Jobs bei AUA verloren. Bisher war immer von 1100 die Rede gewesen. Die harte Botschaft dabei: «Das wird nicht in allen Bereichen durch weitere Fluktuation erreichbar sein».
Dennoch versucht die Lufthansa-Tochter, so wenige Kündigungen auszusprechen, wie möglich. Man versuche«gemeinsam mit den Betriebsräten temporäre Lösungen zu finden». Geprüft werden unter anderem Teilzeitmodelle.