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Austrian Airlines flog im Quartal nur 53.000 Passagiere

Bedingt durch die Corona-Krise und die knapp dreimonatige Einstellung des Austrian Airlines Flugbetriebes verzeichnet die heimische Airline im zweiten Quartal 2020 ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Adjusted Ebit) von -99 Millionen Euro im Vergleich zu +46 Millionen im Vorjahr. Zum Halbjahr hat das Adjusted Ebit -235 Millionen Euro betragen. Die Anzahl der Passagiere hat sich durch die Pandemie um 70 Prozent auf knapp 2 Millionen reduziert.

Sieht man von den humanitären Frachtflügen ab, hat das zweite Quartal praktisch nur aus zwei Wochen Minimalbetrieb im Juni bestanden. Sind im Vorjahr noch rund vier Millionen Passagiere zwischen April und Juni befördert worden, waren es 2020 nur 53.000. Der Umsatz ist um 94 Prozent auf 35 Millionen Euro eingebrochen.

Die Gesamterlöse sind im selben Zeitraum um 90 Prozent auf 59 Millionen Euro gesunken (2. Quartal 2019: 610 Millionen Euro). Die Gesamtaufwendungen sind im selben Zeitraum bei 158 Millionen Euro gelegen, was einem Rückgang von 72 Prozent (2. Quartal 2019: 565 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht.

Im ersten Halbjahr 2020 sind die Umsatzerlöse um 67 Prozent auf 322 Millionen Euro gesunken (1. Halbjahr 2019: 973 Millionen Euro). Die betrieblichen Aufwendungen sind im gleichen Zeitraum um 44 Prozent auf 598 Millionen Euro gesunken (1. Halbjahr 2019: 1064 Millionen Euro). Gegengesteuert wurde durch ein Paket an kurzfristigen Sparmaßnahmen sowie durch Kurzarbeit der gesamten Belegschaft. Das Adjusted Ebit, in dem unter anderem Bewertungsverluste aus Flugzeugverkäufen exkludiert werden, hat -235 Millionen Euro betragen (1. Halbjahr 2019: -53 Millionen Euro). Das Ebit lag bei -299 Millionen Euro.

Aktuelle Buchungsentwicklung und Auslastungszahlen

Die Corona-Krise und die damit in Verbindung stehenden Reisebeschränkungen erfordern laut Austrian Airlines auch weiterhin ein großes Maß an Flexibilität in der Planung des operativen Geschäfts. Die Landeverbote, welche vom 16. bis zum 31. Juli gültig waren, haben Flugstreichungen ausgelöst und die Auslastung der Airline von durchschnittlich rund 70 Prozent auf 60 Prozent gedrückt. Dennoch verzeichnet die Fluglinie im Juli eine Vielzahl an kurzfristigen Buchungseingängen, die sie zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt.

Gut gebucht sind vor allem Feriendestinationen. Strecken wie Athen, Larnaka oder Thessaloniki zeigen beispielsweise einen durchschnittlichen Sitzladefaktor von rund 90 Prozent. Im Nachbarschaftsverkehr haben die Flüge nach Deutschland und in die Schweiz im Durchschnitt eine Auslastung zwischen 60 und 70 Prozent.