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Fokker F.VII Southern Cross

Australiens wichtigster Oldtimer fliegt wieder

In den 1980er-Jahren bauten Luftfahrtenthusiasten die berühmte Fokker F.VII mit dem Beinamen Southern Cross nach. Der Nachbau stürzte 2002 ab. Seit kurzem ist er wieder in der Luft.

Sir Charles Kingsford Smith ist für die Australier, was Charles Lindbergh in den USA oder Otto Lilienthal in Deutschland ist: der größte Luftfahrtpionier des Landes. Nicht umsonst ist der wichtigste Flughafen Australiens in Sydney nach Kingsford Smith benannt. Er absolvierte den ersten Nonstopflug über den australischen Kontinent und führte den ersten kommerziellen Flug von Australien nach Neuseeland durch.

In die Luftfahrtgeschichte ist er mit der ersten Pazifiküberquerung eingegangen. 1928 flog Smithy, wie er in Australien liebevoll genannt wird, mit seinem Koiloten in drei Etappen vom kalifornischen Oakland über Hawaii und Fiji bis nach Brisbane. Durchgeführt wurde der Flug mit einer Fokker F.VIIb/3m. Der Schulterdecker erhielt den Beinamen Southern Cross – nach einem Sternenbild, das nur auf der Südhalbkugel zu sehen ist.

Seit 1987 gibt es zwei Southern Cross

Das Flugzeug diente erst als Polarerkundungsflugzeug, bis es 1926 abstürzte, aber wieder aufgebaut und von Kingsford Smith gekauft wurde. Der Transpazifikflug ließ Southern Cross zur Legende werden. Heute steht das Flugzeug in einem speziell angefertigten Glas-Hangar in der Nähe des Flughafens von Brisbane.

Zwischen 1980 und 1987 wurde eine Reproduktion in Originalgröße der Southern Cross angefertigt. Das größte bekannte Nachbauflugzeug der Welt wurde im Mai 2002 stark beschädigt. Bei der Landung am Parafield Airport in Adelaide fehlte ein Reifen, als das Flugzeug langsam wurde, kippte sie zur Seite und ein Teil des Flügels brach ab. Acht Jahre lang passierte nichts mit der havarierten Maschine.

Zwölf Jahre Wiederaufbau

2010 kaufte ein Verein aus der Nähe von Sydney das Flugzeug und baute es nach Originalplänen wieder auf. Eine Reihe von Freiwilligen hat zwölf Jahre am Wiederaufbau gearbeitet. Mit Erfolg. Im Dezember 2023 war die Southern Cross 2 für rund 15 Minuten wieder in der Luft.

Der Pilot Bruce Simpson sagte gegenüber dem Portal Australian Aviation nach dem Flug: «Es flog und funktionierte genau so, wie es entworfen wurde. Den Ingenieuren dieses Projekts gebührt außerordentlich viel Anerkennung». Simpson zollte auch den Männern Respekt, die vor knapp 100 Jahren die Luftfahrt voranbrachten.

Erbe für die Luftfahrtindustrie Australiens

«Es erinnert einen daran, wie heldenhaft Smithy und all die Leute dieser Ära waren, wenn es darum ging, dieses Flugzeug oder ähnliche Flugzeugtypen rund um die Welt zu fliegen», so Simpson. «Es ist ein absolutes Erbe für die Luftfahrtindustrie Australiens». Damit hat das Land jetzt zwei Southern Cross, eine im Museum und eine, die fliegt.