Nach Bankrott
Australien erwägt Verstaatlichung von Regionalairline Rex
Die australische Regionalairline steckt in der Krise. Doch abgeschiedene Gemeinden sind auf sie angewiesen. Das ruft die Regierung auf den Plan.

Saab 340 von Rex: Nischengechäft.

Saab 340 von Rex: Nischengechäft.
Rex hatte ambitionierte Pläne. Die Airline, die sich lange auf Turboprop-Flüge in kleinere australische Städte spezialisiert hatte, kündigte mitten in der Pandemie an, jetzt auch mit Boeing 737 fliegen zu wollen – und zwar auf den australischen Rennstrecken zwischen den Metropolen Sydney, Melbourne und Brisbane. Doch der Frontalangriff auf die Platzhirsche Virgin und Qantas ging nicht auf.
Am 30. Juli 2024 flüchtete sich die Airline in den Gläubigerschutz. Gleichzeitig gab sie bekannt, sich auf ihre Wurzeln zu besinnen und Flüge mit der Boeing 737 wieder zu stoppen. Rex fliegt aktuell noch mit einer Flotte von 28 Saab 340. Die Flugzeuge mit 36 Sitzen haben ein Durchschnittsalter von über 30 Jahren. Sie fliegen weiterhin auf regionalen Strecken, doch der Airline geht es alles andere als gut. Die Suche nach einem Käufer blieb bislang erfolglos und auch der Abbau von Schulden gelingt nicht – 500 Millionen australische Dollar sind es.
Schulden bereits übernommen
50 Millionen davon hat die Regierung inzwischen übernommen und ist damit die größte Gläubigerin der Fluggesellschaft. Außerdem hat sie auch stärkeren Einfluss auf die Entscheidungen über die Zukunft von Rex. Und offenbar erwägt sie auch eine Verstaatlichung der Regionalairline, berichten australische Medien.
Das Hauptziel sei weiterhin, einen Käufer für die angeschlagene Fluglinie zu finden. Die Regierung befinde sich daher aktuell nicht unter den Bietern. «Für den Fall, dass es nicht zu einem Verkauf kommt, wird die Regierung in Absprache mit den zuständigen Landesregierungen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, einschließlich der Vorbereitungen für eine mögliche Übernahme durch die Regierung», heißt es.
Großer Teil der Bevölkerung braucht den Luftverkehr
Der Grund: Durch die Größe des Landes ist ein großer Teil der Bevölkerung abhängig von der Anbindung durch den Luftverkehr. «Wenn die Märkte versagen oder nicht in der Lage sind, regionale Gemeinden zu versorgen, hat die Regierung die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen nicht auf Chancen, Bildung und wichtige Verbindungen verzichten müssen», so Transportministerin Catherine King laut der Zeitung Guardian. Man wisse das und werde dafür sorgen, dass wichtige Strecken erhalten bleiben.