Letzte Aktualisierung: um 13:38 Uhr

Dreamliner: Scoot-Pläne bedroht

Der Businessplan der jungen Lowcost-Airline wird durcheinandergewirbelt. Die Pläne hängen am weiteren Schicksal der B787.

Campbell Wilson, der Chef der jungen Airline, hätte allen Grund zur Freude. Scoot holte sich den asiatischen Reisepreis «Budgie$ & Travel Awards 2013» als bester Lowcost-Carrier. Er selber gewann den Titel als bester Chef einer Billigairline. Auch die Zahlen stimmen: in den ersten sieben Monaten seit dem Jungfernflug transportierte Scoot rund 85’000 Passagiere pro Monat und erreicht so eine durchschnittliche Auslastung von 81 Prozent. Mit einer aktuellen Flotte von vier Boeing 777 fliegt Scoot als Tochtergesellschaft der Singapore Airlines acht Destinationen an. Eine fünfte Triple-Seven stößt im Mai zur Flotte. Für den weiteren Ausbau setzte Scoot-Chef Wilson auf den Dreamliner. Mit dem Grounding und den Batterie-Problemen der B787 kommen die Scoot-Pläne ins Wanken.

«Solange wir den Dreamliner nicht bekommen, werden wir kaum mehr wachsen, vor allem nicht so schnell wie geplant,» sagte Campbell Wilson im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Gleichzeitig betont er, dass die Airline noch immer vollstes Vertrauen in das neue Flugzeug hat. «Boeing informiert uns außergewöhnlich gut über den Fortschritt der Untersuchungen.»

Dreamliner von Singapore geerbt

In diesem Jahr werden mit der fünften Boeing 777 zwei bis drei neue Routen aufgenommen. Danach hängt das Schicksal der Langstrecken-Billigairline am Dreamliner. Im nächsten Jahr soll der erste in die Flotte aufgenommen werden, 2015 zehn weitere. Scoot hat diese Flugzeuge, insgesamt 20 Stück, von der Bestellung der Muttergesellschaft Singapore Airlines übernommen. Die sparsameren Dreamliner sollen zusätzlich die älteren 777 ab 2014 ersetzen.

«Die Boeing 787 ist das Herz unserer Ausbau-Pläne. Mit den 250 Plätzen hat das Flugzeug eine ideale Größe, um tiefe Ticketpreise auf der Langstrecke anzubieten. Zusätzlich wird uns diese Größe erlauben, auch kleinere Märkte anzufliegen,» so Campbell Wilson.