Letzte Aktualisierung: um 9:27 Uhr

Überraschung in Brasilien

Brasilien versteigerte drei seiner größten Flughäfen. Die Betreiber von Frankfurt, Zürich und Madrid gingen alle leer aus.

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Es ging nicht um irgendwelche Provinzpisten. Es ging um die Chance, in einen riesigen Wachstumsmarkt einzusteigen. Der internationale Flughafen Guarulhos in São Paulo mit jährlich 30 Millionen Passagieren, der aufstrebende Flughafen Viracopos in Campinas (7,5 Millionen) und der Flughafen von Brasilia (15 Millionen) standen im Angebot. Kein Wunder, dass alles Schlange stand, was im Geschäft Rang und Namen hat: Die deutsche Fraport, der Flughafen Zürich und die spanische Aena etwa waren alle mit einem Anteil von rund 10 Prozent in Konsortien engagiert, welche um den Betrieb der drei Flughäfen für eine Zeitspanne zwischen zwanzig und dreißig Jahren buhlten.

Doch zur großen Überraschung vieler Experten, gingen alle Favoriten vom Alten Kontinent leer aus. Das Traumlos für den Flughafen Guarulhos zog der brasilianische Pensionsfonds Invepar zusammen mit der Airport Company South Africa. Sie betreibt die drei großen Flugplätze Südafrikas. Das Konsortium zahlte 16,2 Milliarden Real (7,1 Milliarden Euro/8,6 Milliarden Franken) für die Konzession – 370 Prozent mehr als der ausgeschriebene Mindestpreis.

Riesige Investitionen

Auch die beiden kleineren Airports gingen an Überraschungssieger. Viracopos wurde für 3,8 Milliarden Real an ein Konsortium aus heimischen Investmentfirmen und der französischen Egis Airport vergeben. Sie betreibt derzeit weltweit elf Flughäfen darunter Abidjan, Larnaca und Tahiti. Der Flughafen der Hauptstadt Brasilia wird künftig von den Partnern Infravix (brasilianisches Ingenieurbüro) und der argentinischen Corporacion America betrieben. Alle Gewinner müssen über die kommenden Jahre Milliarden in die überlasteten Airports investieren. Dafür locken ein starkes Wachstum und mit der Fußballweltmeisterschaft und den Olympischen Sommerspielen zwei Großereignisse, welche Milionen zusätzlicher Reisende ins Land bringen.