Augsburg Airways gibt auf
Die deutsche Regionalfluglinie stellt ihren Betrieb Ende Oktober ein. Die rund 500 Angestellten werden entlassen - sofern nicht noch ein Wunder geschieht.
Embraer 195 von Augbsurg Airways: Im Herbst ist Schluss.
Embraer 195 von Augbsurg Airways: Im Herbst ist Schluss.
Eben erst freute sich das Unternehmen über einen neuen Kunden. Ab kommender Woche fliegt Augsburg Airways im Auftrag der Swiss mit einer Bombardier Dash 8-400 vier Mal täglich die Strecke von Nürnberg nach Zürich. Der Vertrag aber war von Anfang an auf sieben Monate befristet. Am 26. Oktober läuft er schon wieder aus. Und wie sich nun zeigt, wird es wenige Tage später mit der deutschen Regionalfluggesellschaft ganz vorüber sein. Am heutigen Montag (25. März) trifft sich das Management mit den Vertretern der Arbeitnehmer, um einen Sozialplan auszuarbeiten. «Die Verhandlungsgrundlage, die uns vom Gesellschafter mitgeteilt wurde, ist die Einstellung des Flugbetriebs und vollständige Schließung des Unternehmens zum 31. Oktober dieses Jahres», erklärte der Vorsitzende der Personalvertretung, Ralph Schönfelder, der Regionalzeitung Augsburger Allgemeine.
Hoffnung gibt es angesichts einer so klaren Agenda kaum mehr. Bis Ostern sollen daher gemäß dem Blatt die rund 360 Mitarbeiter im Cockpit und in der Kabine die Kündigungen erhalten. Auch an die rund 100 Angestellten in Technik und Verwaltung würden Entlassungsschreiben bald folgen.
Keine Nachfolgeaufträge
Das Ende war absehbar. Ende Oktober 2012 kündigte die Lufthansa ihre langjährige Zusammenarbeit mit der bayerischen Regionalfluglinie per Ende des kommenden Sommerflugplans. Der Wegfall dieses Großauftrags bedeutet für Augsburg Airways auf einen Schlag den Verlust von Millionen an Einnahmen. Neue Aufträge konnte das Management seit der Bekanntgabe mit Ausnahme des mit Swiss offensichtlich nicht an Land ziehen. Am Ende blieb nur die Aufgabe. Eine weitere deutsche Traditionsairline ist damit bald Geschichte.