Probleme beim Service
Auch Yakutia beklagt sich über Superjet
Die russische Regionalairline besitzt fünf Sukhoi Superjets. Die Flieger seien sehr effizient lobt Yakutia Airlines. Aber sie hätten auch viele Schattenseiten.
Sukhoi Superjet von Yakutia Airlines: Oft am Boden.
Sukhoi Superjet von Yakutia Airlines: Oft am Boden.
Die Sommersaison lief nicht ganz so, wie es sich das Management von Yakutia Airlines vorgestellt hatte. Die russische Regionalfluglinie musste einen Passagierrückgang verbuchen. Sie hat bereits einen Hauptschuldigen dafür ausgemacht: ihre fünf Sukhoi Superjet 100.
«Trotz vieler Vorteile gibt es bedeutende systematische Probleme, die keinen effizienten Betrieb erlauben», erklärte Flottenchef Ivan Vinokurov dem Fachportal ATO. Eigentlich müssten die Triebwerke vom Typ Powerjet Sam-146 nach 7000 Zyklen (ein Flug mit Start und Landung) gewartet werden. Tatsächlich liege man bei 1500 bis 3000 Zyklen. Alle Motoren wiesen Defekte auf. Zudem gebe es keine Ersatzmotoren. Ein weiteres Problem: Die Lieferung von Ersatzteilen für den Superjet dauere viel zu lange, so Vinokurov.
Manchmal nur zwei Superjets einsetzbar
Daher stehen die Superjets von Yakutia Airlines oft unproduktiv am Boden statt zu fliegen. Das sei besonders ärgerlich weil man viel in die Ausbildung des Personals investiert habe. Manchmal seien drei der Flugzeuge aus russischer Produktion gleichzeitig ausgefallen, so Flottenchef Vinokurov. Den Flugplan habe man so nicht aufrecht erhalten können. Die Superjets sind für rund ein Viertel der Flüge von Yakutia Airlines eingeplant.
Vinokurov fordert von Sukhoi daher einen besseren Service. Zudem müsse die Qualität der Triebwerke unbedingt verbessert werden. Und es brauche schnell verfügbare Ersatztriebwerke.
Ausflottung nur Notlösung
Ein Verkauf der Superjets ist für Vinokurov nur eine Notlösung, falls Sukhoi die Probleme nicht in den Griff bekomme. Denn die Flieger hätten durchaus auch Vorteile. Die Kosten pro geflogenen Sitzkilometer seien extrem tief. Yakutia Airlines plant aber aktuell eine Flottenerneuerung. Kann Sukhoi die Airline nicht beruhigen, könnten die Superjets durchaus aus dem Flugzeugpark verschwinden.
Auch die mexikanische Interjet hat sich aus ähnlichen Gründen über die Superjets beklagt. Die mexikanische Fluglinie litt ebenfalls unter den Problemen mit den Triebwerken. Kürzlich wurde sie deshalb von Sukhoi für die Unannehmlichkeiten entschädigt. Brussels Airlines hat Superjets von City Jet geleast und beklagt ebenfalls die Schwierigkeiten beim Service.
Aeroflot sieht es anders
Ganz anders sieht man das offensichtlich bei der Nationalairline Aeroflot. Sie besitzt bald 50 Sukhoi Superjets. Und am Montag (10. September) hat sie 100 weitere Exemplare geordert.