Lufthansa-Töchter
Auch Swiss prüft Schlafreihe für die Langstrecke
Lufthansa will über eine Economy-Class-Schlafreihe auf langen Flügen Zusatzeinnahmen generieren. Auch andere Airlines der Gruppe sind interessiert - jedoch nicht alle.
Boeing 777 von Swiss: Bald auch mit Sleeper’s Row?
Boeing 777 von Swiss: Bald auch mit Sleeper’s Row?
Schlafen auf drei bis vier nebeneinanderliegenden Economy-Sitzen – dieses Angebot hat Lufthansa zu Beginn dieser Woche eingeführt. Die sogenannte Sleeper’s Row können Reisende kurzfristig beim Check-in oder am Gate buchen, wenn ihnen ein Flug von elf Stunden oder mehr bevorsteht. Sie erhalten dann die ganze Sitzreihe für sich, dazu ein Kissen, eine Decke, eine Matratzenauflage und einen speziellen Sicherheitsgurt.
Doch wie steht es mit den anderen Airlines der Lufthansa-Gruppe, die auf der Langstrecke unterwegs sind? Sie könnten das Konzept übernehmen, das Zusatzeinnahmen verspricht. Die österreichische Tochter winkt allerdings ab. «Bei Austrian Airlines ist derzeit keine Sleeper’s Row wie bei Lufthansa geplant», erklärt eine Sprecherin. Auch bei der gerade gestarteten Eurowings Discover heißt es, man plane keine Schlafreihe wie Lufthansa.
Brussels schaut, fliegt aber kürzere Strecken
Offener gibt sich Brussels Airlines. Als Mitglied der Lufthansa-Gruppe schaue man sich auch die Produkte und Dienstleistungen der andere Airlines an – «das gilt auch für die Sleeper’s Row von Lufthansa», so eine Brussels-Sprecherin. Eine Entscheidung über eine mögliche Einführung eines solchen Angebots habe man allerdings noch nicht getroffen. Ein Grund sei, dass Brussels keine Langstreckenflüge über acht Stunden durchführe.
Interessiert an der Schlafreihe ist derweil Swiss. Eine Sprecherin erklärt zur Sleeper’s Row, «dass es sich um ein Lufthansa-Group-Projekt handelt, das wir zurzeit ebenfalls prüfen». Mehr Details verrät sie noch nicht. Aber welche Strecken kämen überhaupt infrage?
Meisten langen Swiss-Flüge gehen nach Asien
Swiss-Langstreckenflüge mit eine Dauer von elf oder mehr Stunden gehen ab Zürich Richtung Westen nach San Francisco (12 Stunden 20 Minuten) und São Paulo (ebenfalls 12:20), Richtung Osten nach Tokio (11:55), Shanghai (12:00), Hongkong (11:50), Singapur (12:25). Ganz knapp unter der Elf-Stunden-Grenze liegt außerdem Bangkok (10:55).
Lufthansa bietet pro Flug maximal drei Schlafreihen an. Der Aufpreis bei der deutschen Airline liegt bei 159 bis 229 Euro, umgerechnet 171 bis 246 Schweizer Franken. Wer sich für das Angebot entscheidet, kann Pre-Boarding nutzen, also früher ins Flugzeug einsteigen.