Zahlungsunfähig
Auch Latam geht in Gläubigerschutz
Die größte Fluggesellschaft Südamerikas ist zahlungsunfähig. Sie geht deshalb den gleichen Weg wie Avianca und beantragt Gläubigerschutz. So will sich Latam sanieren.
Flieger von Latam: Große Aktionäre schossen schon Geld ein.
Flieger von Latam: Große Aktionäre schossen schon Geld ein.
Vor einer Woche gab Latam den Abbau von 1400 Stellen bei den Tochtergesellschaften in Chile, Kolumbien und Ecuador bekannt. Bereits zuvor hatte die größte Fluggesellschaft Südamerikas zehn Airbus A350 abbestellt. Doch die Maßnahmen reichen nicht. Das Unternehmen konnte zuletzt gewissen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.
Am Dienstag (26. Mai) hat Latam deshalb für ihre Töchter in Chile, Ecuador, Kolumbien, Peru und den USA Gläubigerschutz beantragt. Das Unternehmen nutzt in den USA, wo es börsennotiert ist, das Chapter 11 genannte Gläubigerschutzverfahren, um sich finanziell zu sanieren. «Angesichts der größten Krise in der Geschichte der Luftfahrt hat der Aufsichtsrat diesen Weg nach Analyse aller verfügbaren Alternativen zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Gruppe gebilligt», kommentiert Ignacio Cueto, Präsident des Gremiums. Man sei zuversichtlich, dass Latam danach wieder erfolgreich sein werde.
Avianca tat Schritt schon vorher
Aktuell besitzt Latam noch 1,3 Milliarden Dollar an Liquidität. Zuvor haben aber große Aktionäre – die Familie Cueto und Qatar Airways – 900 Millionen Dollar an frischen Mitteln eingeschossen. Mit Latam und Avianca befinden sich jetzt zwei der drei größten Fluggesellschaften des Kontinents in Gläubigerschutz.
Nicht betroffen vom Gläubigerschutzverfahren sind die Latam-Töchter in Argentinien, Brasilien und Paraguay.