Letzte Aktualisierung: um 10:09 Uhr

Decken, Kissen, Besteck, Geschirr

Auch bei Lufthansa wird eifrig stibitzt

Passagiere lassen gerne Dinge aus dem Flugzeug mitgehen. Auch Lufthansa spürt dabei eine zunehmende Tendenz. In gewissen Fällen schreitet die Airline ein.

Es gilt als Kavaliersdelikt. Schnell mal das Besteck einpacken oder das Kissen einstecken – viele Passagiere glauben, sie hätten das Recht, Dinge aus dem Flugzeug mit nach Hause zu nehmen. Und das nicht nur in der Economy Class, sondern genauso vorne im Flugzeug. Seit sie höherwertiges Bettzeug in der Business Class eingeführt haben, verzeichnen American Airlines, United Airlines und British Airways deutlich mehr Diebstähle.

Das Phänomen hat man auch bei Lufthansa festgestellt – schon bevor das verbesserte Bettzeug in der Business Class eingeführt wurde. «Auch wir bemerken vermehrt den Schwund der Ausrüstung», so eine Sprecherin der Fluggesellschaft. Und das gelte über alle Klassen hinweg, wie sie betont.

«Verkauf im großen Stil verhindern»

«Decken und Kissen sind bei den typischen Urlaubszielen auf dem Hinweg ein beliebtes Mitnehmsel», fährt sie fort. Sie würden gerne als improvisierte Strandmatte eingesetzt. Auch als Kleidungsstück würden sie mitunter verwendet – insbesondere von Reisenden aus warmen Ländern, die den europäischen Winter nicht so kalt erwartet haben. Aber auch Besteck und Geschirr werden gerne mitgenommen.

Nicht immer geht es um solche Entwendungen für den Eigengebrauch. Gegenstände aus der Kabine landen auch bei Online-Auktionshäusern, wo sie verkauft werden. «In diesem Fall wird die Konzernsicherheit eingeschaltet, um einem Verkauf im großen Stil zu verhindern», so die Lufthansa-Sprecherin. Konkrete Zahlen zum Passagierdiebstahl kennt man bei Lufthansa aber nicht.

Hohe Kosten

Man schätze zwar, dass «unser Design und der Komfort» gut ankäme und sehe das Interesse der Reisenden auch ein wenig als Kompliment, erklärt die Sprecherin. Dennoch bedeute der zunehmende Diebstahl «für Lufthansa auch einen unerwünschten, wesentlich höheren Materialaufwand und damit höhere Kosten».