Verbot für die «neue Air Afrique»
Senegal verbietet der dynamischen togolesischen Asky Airlines, nach Dakar zu fliegen - explizit aus Gründen des Heimatschutzes.
Werbung von Asky Airlines: In Senegal nicht präsent.
Werbung von Asky Airlines: In Senegal nicht präsent.
Industrieminister Karim Wade verpackte die Nachricht nicht in Watte, sondern sprach Klartext. Die junge und überaus erfolgreiche Asky Airlines erhalte keine Landerechte in Senegal – weder in Dakar noch in anderen Städten. Es gehe um den «Schutz der Interessen des heimischen Anbieters, ohne damit die Dynamik des Lufttransportmarktes beeinträchtigen zu wollen», erklärte der Minister gemäß der Nachrichtenagentur Agence Sénégalaise de Presse. Man habe für den Schritt auch das Okay von der Union Economique et Monétaire d’Afrique de l’Ouest bekommen, der Währungs- und Wirtschaftsunion Westafrikanischer Staaten (UEMOA).
Wade hat auch sonst prominente Verstärkung im Rücken. Sein Vater ist Staatspräsident Abdoulaye Wade. Zusammen wollen sie seit längerem die nationale Fluggesellschaft wieder auf die Beine bringen. Senegal Airlines schlingert, seit Royal Air Maroc einen Zusammenarbeitsvertrag in Bezug auf die internationale ausgerichtete Schwestergesellschaft Air Senegal International kündigte. Zudem ist die wenig dynamische Senegal Airlines gegenüber Fluggesellschaften wie Asky auch in puncto Service unterlegen und verliert deshalb Marktanteile. Doch die Regierung in Dakar versucht auf Biegen und Brechen, doch noch einen weltweit operierenden Anbieter aus ihrer Airline zu machen. Sie verhandelt dazu unter anderen mit Südkorea, Nigeria, Marokko und Portugal über Landerechte. Gleichzeitig will sie europäischen Fluglinien solche Rechte gewähren.
Eine neue Air Afrique
Asky Airlines fliegt mit vier Boeing B737-700 und einer Bombardier Dash 8 Q400 rund zwanzig Ziele in Westafrika an. Was Senegal aber besonders stören dürfte, ist indes die Zusammenarbeit von Asky mit Ethiopian, der wohl stärksten Fluggesellschaft in Schwarzafrika. Die Äthiopier sind in größerem Umfang an Asky beteiligt. Zusammen haben sie zum Ziel, mit Asky wieder eine Art Air Afrique zu schaffen. Zudem wollen sie die europäischen Airlines auf dem Kontinent bedrängen, die einen sehr hohen Marktanteil bei den internationalen Flügen haben. Asky war ursprünglich ein Projekt der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas (eine andere Organisation als die UEMOA), deren Institutionen die Fluglinie bei der Gründung auch mit Kapital unterstützen.