Kamtschatka
Antonov An-26 krachte in Klippen vor Flughafen
Alle 28 Insassen der in Kamtschatka abgestürzten Antonov An-26 sind tot. Offenbar flogen die Piloten den Flughafen bei schlechter Sicht zu tief an. Die Behörden hatten die Fluglinie bereits im Visier.
Jetzt gib es traurige Gewissheit: Alle 28 Insassen der in Kamtschatka abgestürzten Antonov An-26 sind tot. Dies bestätigte die russische Luftrettung. Die Rettungskräfte haben nach rund fünf Stunden Suche das Wrack gefunden. Das Flugzeug der Regionalairline Petropavlovsk-Kamchatsky Air Enterprise scheint in schlechtem Wetter an einem Felsen zerschellt zu sein. Wrackteile wurden an der Küstenlinie gefunden.
Suche nach den Trümmern an der Küste. Bild: MCHS
Die An-26 befand sich auf Flug PTK-251 und war am Dienstagmorgen (6. Juli) in Petropavlovsk-Kamchatsky gestartet. Als das Unglück passierte, befand sie sich im Anflug auf ihr Ziel, den Flughafen von Palana im Nordwesten von Kamtschatka. Der Gouverneur der Region erklärte, es habe schlechte Sicht geherrscht.
Schwarze Stelle an der Klippe
Der Flughafen von Palana liegt rund drei Kilometer von der Stadt entfernt. Die rund 39-jährige Antonov An-26 mit dem Kennzeichen RA-26085 flog ihn am Montag vom Meer her an. Dabei brach sie gemäß dem Gouverneur den ersten Versuch ab, wie die Zeitung Novaya Gazeta berichtet. Bilder von den Klippen rund drei Kilometer vor dem Flughafen zeigen eine schwarze Stelle. Das deutet darauf hin, dass die Piloten den Flughafen im schlechten Wetter zu tief anflogen und in die Felswand krachten.
Der Ort des Aufpralls. Bild: MCHS
Kamtschatka ist eine Halbinsel im Ochotskischen Meer. Viele Ortschaften sind nur per Hubschrauber oder Flugzeug zu erreichen – so auch Palana. Die von der Region betriebene Petropavlovsk-Kamchatsky Air Enterprise bietet diese Verbindungen an.
Airline wurde von Behörden mehrmals gerügt
Die 1948 gegründete Fluggesellschaft wurde kürzlich von den nationalen Luftfahrtbehörden wegen Verstößen gerügt. Laut der Nachrichtenagentur Spark-Interfax hat sie es versäumt, eine theoretische Ausbildung durchzuführen und eine Prüfung über das Fliegen in Notsituationen für mehr als 40 Mitglieder des fliegenden Personals zu organisieren. Der dritte Verstoß war, dass das Unternehmen Besatzungsmitglieder fliegen ließ, die nicht ausgebildet waren.