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Für An-124

Antonov Airlines hat in Leipzig genug Ersatzteile bis Ende 2023

Nach Ausbruch des Krieges verlegte Antonov Airlines ihre Basis von Kyiv nach Leipzig/Halle. Die kommerzielle und operationelle Steuerung passiert seither in Deutschland, doch das meiste Personal sitzt weiterhin in der Ukraine.

Der Flughafen Hostomel war eines der wichtigsten strategischen Ziele der russischen Armee. Nachdem sie am 24. Februar von Belarus aus in die Ukraine einmarschiert war, wollte sie den Airport 27 Kilometer nordwestlich vom Zentrum von Kyiv erobern, um dort Tausende Soldaten und Tonnen von Material hinzufliegen und einen Brückenkopf zu errichten. Doch die russischen Invasoren erlebten heftige Gegenwehr und zogen am 27. März wieder ab.

Die heftigen Kämpfe forderten nicht nur zahlreiche Menschenleben, sondern auch ein wirtschaftliches Opfer. Die zentrale Basis von Antonov Airlines wurde in der Schlacht von Hostomel demoliert. Flughafen-Infrastruktur, Hangars und Verwaltungsgebäude wurden ebenso in Mitleidenschaft gezogen worden, wie geparkte Flugzeuge.

Ersatzteile nach Deutschland gebracht

Schon kurz nach der Invasion machte sich die Führung von Antonov Airlines Gedanken, wie es mit dem Unternehmen ohne Basis weitergehen soll. Sie entschied sich dazu, den Betrieb vorübergehend nach Deutschland zu verlagern. Fünf An-124 fliegen seither vom Flughafen Leipzig/Halle aus. «Wir führen kommerzielle Transporte sowie staatliche Aufträge und humanitäre Missionen durch», so eine Sprecherin der Frachtairline.


Zerstörtes Verwaltungsgebäude von Antonov in Hostomel. Bild: Antonov Airlines.

Damit das möglich wurde, musste Antonov Airlines in Deutschland ein Wartungszentrum aufbauen. «Nach dem Beginn der militärischen Invasion Russlands bestand die Hauptaufgabe darin, alle notwendigen Ersatzteile und Ausrüstungen sicher von Kyiv nach Leipzig zu bringen». Das sei gelungen. «Das Zentrum ist derzeit mit Teilen und Triebwerken bis Ende 2023 ausgestattet.» Man sei den Partnern vom Flughafen Leipzig-Halle sehr dankbar für ihre Hilfe, so die Sprecherin.

Fernziel: Zurück nach Hostomel

Die Wahl von Leipzig war naheliegend. Denn am deutschen Flughafen ist Antonov seit 2006 aktiv. Damals vergaben zwölf europäische Nato-Mitglieder – darunter Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich – zusammen mit Finnland und Schweden den Auftrag für Lufttransportkapazitäten an die ukrainische Frachtairline. Seither mieten sie zwei Antonov An-124 für weltweite militärische und humanitäre Einsätze. Strategic Airlift International Solution oder kurz Salis nennt sich das Programm.

Die kommerzielle  und operationelle Steuerung passiere von Leipzig aus. «Der größte Teil des Personals einschließlich der Geschäftsführung, arbeitet jedoch weiterhin in Kyiv», so die Sprecherin von Antonov Airlines weiter. Und überhaupt: «Nach dem Sieg der Ukraine und dem Abschluss eder Arbeiten zur Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit des Flughafens Hostomel wird dieser wieder Basis der Flotte von Antonov Airlines.»

Dezimierte Flotte

Die Flotte der Fluggesellschaft ist allerdings kleiner als auch schon.  Eine An-74 und eine An-26 seien bei den Kämpfen am Flughafen Hostomel unwiederbringlich zerstört worden, so die Sprecherin von Antonov Airlines. Die An-225 sowie eine An-22, eine An-124 und eine An-132 seien stark beschädigt worden. Aktuell analysiere man immer noch die Schäden.