Peach und Vanilla
ANA startet Billigoffensive in die Ferne
Die japanische Airline stockt die Flotte ihrer Billigflieger auf. Die ANA-Töchter Peach und Vanilla sollen künftig mehr internationale Ziele anfliegen.
Jet von Peach: Bald nach Australien?
Jet von Peach: Bald nach Australien?
Die japanische ANA Holdings hat ihre Strategie für die kommenden fünf Jahre vorgestellt. Dabei legt der Mutterkonzern von All Nippon Airways einen Schwerpunkt auf seine beiden Lowcost-Töchter: Vanilla Air mit Basis am Flughafen Tokio-Narita und Peach Aviation mit Sitz in Osaka sollen künftig enger zusammenarbeiten. Zudem werden sie in den asiatischen Mittelstreckenmarkt einsteigen, kündigte das Unternehmen an. So will ANA neue Ziele bedienen, die im Flugplan der Gruppe bisher noch nicht präsent sind.
Dabei ist der angekündigte Einstieg wohl eher ein Ausbau und eine Verlängerung. Denn Peach fliegt außerhalb Japans bereits Destinationen in Taiwan, Südkorea, Hong Kong, China und Thailand an. Vanilla Air hat Hongkong, Vietnam und die Philippinen im Flugplan. Eine von ANA veröffentlichte Karte zeigt, dass sich künftige Ziele auch etwa im Norden Australiens, in Indonesien, im Osten Russlands oder womöglich im äußersten Osten Indiens befinden könnten. Mit einer Entfernung von mehr als 5000 Kilometern dürften manche dieser Routen allerdings auch schon gut als Langstrecke durchgehen.
Neues Flugzeugmuster soll her
Der Konzern kündigte außerdem an, für die Mittelstrecken-Offensive der beiden Billigflieger künftig ein «neues, kleines Mittelstreckenflugzeug» einzuführen. So soll die Zahl der Jets der Billigtöchter von ANA von 35 im Jahr 2017 auf 55 etwa bis zum Jahr 2022 steigen.
Das Unternehmen begründet seine Ausbaupläne unter anderem mit der allmählichen Erholung der japanischen Wirtschaft und der steigenden Nachfrage für Reisen nach Nippon durch das Wirtschaftswachstum in Asien. Die japanische Zeitung Nikkei schrieb, in den kommenden 20 Jahren sei in Asien mit einem Zuwachs der Passagierflüge von mehr als 5 Prozent pro Jahr zu rechnen. Billigflieger würden zurzeit rund 60 Prozent des südostasiatischen Marktes kontrollieren, aber nur ungefähr 10 Prozent des japanischen.
Konkurrenz schläft nicht
Auch andere Fluggesellschaften haben die Lowcost-Mittelstrecke von und nach Japan ins Visier genommen. So kündigte erst vor wenigen Tagen der Billigflieger Indonesia Air Asia X an, ab Mai täglich von der indonesischen Hauptstadt Jakarta direkt nach Tokio-Narita zu fliegen, nachdem er im vergangenen Jahr schon die Strecke Bali – Tokio eröffnet hatte.