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Gemeinsame Vermarktung

ANA Cargo macht Beziehungspause mit Lufthansa Cargo

Die beiden Frachtairlines gründeten das erste Luftfracht-Joint-Venture der Welt. Nach neuen Jahren stoppt ANA Cargo jetzt die Kooperation mit Lufthansa Cargo.

Es war eine Weltpremiere. 2014 gründeten ANA Cargo und Lufthansa Cargo das erste Joint Venture in der Luftfracht. Es fokussierte sich zunächst auf Strecken von Japan nach Europa. Später wurde es um die Gegenrichtung erweitert. Die Kundschaft kann seither auf mehr Destinationen zugreifen und erhält schnellere und häufigere Verbindungen.

Doch vergangenen Samstag (30. September) beendete ANA Cargo die Kooperation mit der deutschen Partnerin, wie die Muttergesellschaft ANA Holdings mitteilte. Es ist allerdings kein definitives Aus, sondern eine Beziehungspause. Die Partnerschaft sei «vorübergehend ausgesetzt», heißt es bei Lufthansa Cargo. Gleichzeitig beendete ANA Cargo die Zusammenarbeit mit United Airlines.

Hinderlich bei Übernahme von Nippon Cargo Airlines

Die Aussetzung der Joint Ventures mit der Frachtsparte von ANA All Nippon Airways hat einen handfesten Hintergrund. Die japanische Gruppe ist aktuell daran, Konkurrentin Nippon Cargo Airlines (oder kurz NCA) zu übernehmen. Das Fortsetzen von Allianzen mit Lufthansa Cargo und United würde es erschweren, Informationen mit Nippon Cargo zu teilen, begründet ANA Holdings. Wie lange die Kooperationen auf Eis liegen werden, teilte die Gruppe nicht mit.

Die Übernahme von Nippon Cargo bringe eine «drastische Erweiterung des internationalen Luftfrachtnetzes» und der Produkte und Dienstleistungen, erklärte All Nippon Airways bei der Bekanntgabe. Die übernommene Airline besitzt eine Flotte von acht Boeing 747-8 F. Lufthansa Cargo betreibt noch Kooperationen mit Cathay Pacific und United.