Tote bei Absturz in Russland
Auf der Halbinsel Kamtschatka verunglückte eine Antonow An-28 einer lokalen Fluglinie. Zehn Menschen starben.
Propeller einer An-28: Einem solchen Flieger soll die Notlandung missglückt sein.
Propeller einer An-28: Einem solchen Flieger soll die Notlandung missglückt sein.
Das Flugzeug war am Mittwochmorgen (12. September) in Petropawlowsk-Kamtschatki, der Hauptstadt der Region Kamtschatka in Russlands fernem Osten gestartet. Es hatte die kleine Siedlung Palana im Nordwesten der Halbinsel mit nur etwas mehr als 3000 Einwohnern als Ziel. Laut Presseberichten befanden sich 14 Passagiere an Bord der An-28. Wie lokale Medien berichten, verlor der Flieger gegen Mittag den Funkkontakt, in Palana landete er nie. Rettungshubschrauber fanden das Wrack rund 10 Kilometer vor der Ortschaft an einem von Zedern bewachsenen Hang. Zehn Passagiere starben, darunter beide Crewmitglieder und ein Kind, berichten russische Reporter.
Genaues zu den Hintergründen des Absturzes des Fliegers der lokalen Fluggesellschaft Petropawlowsk-Kamtschatski, die dem Flughafen der Region gehört, weiß man noch nicht. Doch ein Sprecher des Notfallministeriums erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Ria Novosti, der Flieger habe offenbar notlanden wollen. Die Notlandung sei dann missglückt. Die vier verletzten Passagiere wurden nach Palana gebracht, wo man sie behandelte. Die Regierung leitet nun eine Untersuchung ein, die klären soll, ob bei dem Flug gegen das Luftfahrtgesetz verstoßen wurde.
Schlechter Zustand der Sicherheit
Um Russlands Luftfahrtsicherheit ist es alles andere als gut bestellt. Immer wieder kommt es gerade auf den regionalen Strecken in den abgelegenen Gebieten im Fernen Osten zu Zwischenfällen und auch Toten. Oft werden dort alte Sowjetflieger eingesetzt, die schon lange hätten ersetzt werden müssen. Erst im vergangenen Monat kritisierte Premier Dmitri Medwedew den desolaten Zustand der Flotten der russischen Regionalairlines. Er kündigte daher in einer Art Sicherheits-Offensive an, Fluggesellschaften Beihilfen zu gewähren, die ihre Regionalflotte ausbauen und dabei erneuern. Bei Propellerfliegern gelte das für bis zu 56 Sitze, bei Jets bis zu 72 Sitzen. Eine Bedingung ist, dass die Flieger nicht mehr als zehn Jahre auf dem Buckel haben.