Beteiligung
American zeigt Qatar Airways kalte Schulter
Qatar Airways will Großaktionär der Oneworld-Partnerin American Airlines werden. Die US-Airline reagiert auf die Ankündigung trotzig.
Airbus A380 von Qatar Airways: Die Fluggesellschaft verärgert ihre US-Partnerin.
Airbus A380 von Qatar Airways: Die Fluggesellschaft verärgert ihre US-Partnerin.
Das Treffen zwischen Doug Parker und Akbar Al Baker dürfte wohl etwa so verlaufen sein wie das von Donald Trump und Papst Franziskus. Als Mitglieder der Allianz Oneworld müssen die Chefs von American Airlines und Qatar Airways ab und an miteinander sprechen. Doch sie mögen sich nicht. Und dieses Mal hatte Al Baker eine Überraschung im Gepäck.
Am Rande des Jahrestreffens der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung Iata in Cancun offenbarte er Parker, dass Qatar Airways 10 Prozent der Aktien von American Airlines kaufen wolle. Seither ist die Beziehung zwischen den beiden noch gestörter, als sie es ohnehin schon war. Parker reagierte nach der offiziellen Bekanntmachung der Pläne von Qatar Airways mit einem ziemlich deutlichen Brief an die Angestellten.
Unveränderter Widerstand
«Jeder darf zwar unsere Aktien kaufen», schrieb der American-Chef darin, «aber wir sind nicht gerade erfreut». Das gelte umso mehr, als dass man sich öffentlich lautstark gegen die illegalen Subventionen ausgesprochen habe, die Qatar, Emirates und Etihad über Jahre von ihren Regierungen erhalten hätten. Die Nachricht sei für viele Angestellte wohl überraschend, teilweise vielleicht sogar beängstigend, so Parker. Er versicherte dem Personal aber, dass man weiter gegen die Golfairlines kämpfen werde.
Die Gründe für den geplanten Einstieg sind unklar. Qatar Airways hat sie nicht erläutert. In einem TV-Interview machte Parker aber klar: Den Widerstand gegen die Konkurrenz vom Persischen Golf breche man so nicht – im Gegenteil.